- Eseltrekking in der PfalzDeutschland / 2019
Yan und die Esel Ein Reisebericht Yan kenne ich, seit ich mit ihm eine Eseltrekkingtour unternommen habe. In meiner Familie wird er auch liebevoll „Der Eselmann“ genannt, obwohl wir seither mehr durch seine gelegentlichen Aufenthalte auf unserem Freizeitgrundstück im Elsass verbunden sind, was mit Eseln nun gar nichts zu tun hat.
Aber von vorne. Ich bin eigentlich eine Pferde- beziehungsweise Ponyfrau. Fast 30 Jahre lang hatte ich Islandpferde. Trotzdem habe ich mich auch zu Eseln immer hingezogen gefühlt. Ihre klugen und besonnenen Wesen haben mich schon immer fasziniert. Also kam mein Sohne Fabian, der von Beruf Erzieher ist und sich in Wildnispädagogik fortgebildet hat, auf die Idee, mit mir an einer geführten Eselwanderung im Pfälzer Wald teilzunehmen. Und so haben wir Yan kennengelernt.
Diese Woche unserer Wanderung ist mir in vielerlei Hinsicht sehr eindrücklich in Erinnerung geblieben. Ich habe so viel mehr über Esel gelernt als aus meinen Büchern und auch genau so viel über mich selbst. Als Fabian mir sagte, dass wir im Wald übernachten werden, ohne festes Dach über dem Kopf und heiße Tage bis 40 Grad angekündigt waren, wollte ich schon kneifen, denn mit meinen 54 Jahren, Rückenproblemen und großer Hitzeempfindlichkeit hatte ich große Bedenken, ob ich das schaffen würde. Aber dann habe ich mich zum Glück doch auf das Abenteuer eingelassen, zumal wir ja, wie sich dann herausstellte, die meiste Zeit unter einem sonnenschützenden Blätterdach gewandert sind.
Am 9. August 2015 trafen wir morgens in Birkenhördt hinter Bad Bergzabern ein. Nach und nach trudelten auch die anderen Teilnehmer ein. Von trekkingerfahren bis (noch) ungeübt, jung bis gereift, Familien mit Kind, Pärchen und Singles war alles vertreten. Zudem waren 6 ganz unterschiedliche Esel schon beim Treffpunkt versammelt, von ganz klein bis riesig. Yan war da mit seinem Equipment und den Packsätteln für die Tiere, wir mit unserer Ausrüstung, so sparsam wie möglich, für eine Woche „Überleben“ im Wald. Da ich keinen Rucksack tragen kann, hatte ich mir eine Hüfttasche für mein Tagesgepäck besorgt; das hat prima funktioniert. Yan hat die Esel zugeteilt, immer 2 Teilnehmer für ein Tier. Fabian und ich bekamen Fine, die Kleinste in der Runde. Ich war total happy, denn sie wirkte auf mich so nett und lieb und war auf Anhieb „mein Typ“. Jedes Paar verstaute in den Packtaschen seine Ausrüstung, sehr genau darauf bedacht, dass die Taschen rechts und links gleich schwer und insgesamt nicht überladen waren. Fabian als Spezialist für Minimalismus hatte wirklich nur das Allernötigste für uns dabei; zum Übernachten für uns jeweils einen Biwaksack und ein Tarp. Die meisten Teilnehmer hatten kleine Zelte dabei.
Als alles verstaut war, ging es los in den Wald. Die Esel kannten sich untereinander von früheren Wanderungen; sie wirkten von Anfang an wie ein eingespieltes Team. Das Gehtempo war eher gemächlich und die Tagesetappen eher kurz (vielleicht 10 bis 12 Kilometer?), sodass es gar nicht so besonders anstrengend war. Unser Finchen hat uns total begeistert. Sie war so bedacht und zuverlässig, es gab keinerlei Diskussionen mit ihr. Andere Esel, vor allem die Großen, waren da manchmal schon anspruchsvoller im Handling, aber wir hatten ja auch Teilnehmer dabei, die groß und stark waren und eine Herausforderung brauchten. Bis zum ersten Nachtlager auf einer Wiese am Waldrand hatten sich alle Teams eingespielt. Wie leicht die Esel für die Nacht einzupferchen waren, das hat mich total fasziniert. Ein paar Stangen, ein Seil zwischen den Bäumen, das war schon ausreichend. Mit Pferden oder Ponys wäre so was undenkbar gewesen. Bei der Mittagsrast mussten wir nur die Hälfte der Tiere anbinden, die anderen blieben von alleine in der Nähe ihrer Kumpel. Ich zog natürlich immer die Vergleiche mit den Pferden und war mehrmals sprachlos über die Gelassenheit unserer vierbeinigen Begleiter. Einmal machten wir Halt an einem Ausguckfelsen, der nur über ein Leiter erklommen werden konnte. Die Esel standen unten auf einem schmalen Pfad, die Führstricke irgendwie im Gebüsch befestigt. Kein Pferd hätte man so stehen lassen. Die Esel sind sofort in den Ruhemodus gegangen; keiner hätte einen unbedachten Schritt gemacht. Wenn einer seinen Huf im Strick verheddert hatte, hat er einfach gewartet, bis ihn wieder jemand befreite. Keine Spur von Panik oder wegrennen wollen.
Die Nächte unter freiem Himmel waren einfach nur schön. So im Wald oder am Waldrand zu liegen, die Tiere ganz in der Nähe zu hören, das war eine sehr intensive Erfahrung. Yan hat uns so souverän geführt, wir konnten uns ganz ins Hier und Jetzt fallen lassen. Der Alltag, die Gedanken an Zuhause waren praktisch von Anfang an kein Thema mehr. Wir haben eine Walddusche installiert, in einem Quellteich gebadet (überhaupt jedes Wasser, jeden Brunnen unterwegs genutzt, um uns und die Esel zu tränken, unseren hygienischen Bedürfnissen nachzukommen und unsere Kopfbedeckungen einzutauchen und so die Hitze erträglich zu machen).
Unvergessen auch, wie ich mit einer anderen Teilnehmerin nachts im Mondschein in einem See geschwommen bin. Bereichernd fand ich auch, mit so verschiedenen Menschen in Kontakt zu kommen und zu erfahren, aus welchen Beweggründen heraus sie sich für diese Gruppentour entschieden haben. Jede/r war auf seine Art eine Bereicherung für unsere kleine Gemeinschaft auf Zeit. Man hat sich gegenseitig unterstützt, da, wo es von Nöten war. Zum Beispiel beim Aufbauen des Zeltes oder des Pferches, bei der Huf- und Fellpflege und beim Beladen der Grautiere. Mit der Zeit haben sich auch kleine Kochgemeinschaften herausgebildet. Auch beim Unterwegssein war es von Vorteil auf Helfer zurückgreifen zu können, falls mal eine knifflige Wegstelle zu überwinden war. Einmal waren wir morgens etwas später dran, da hatten sich unsere Esel schon in ihrem Übernachtungspaddock Nase an Schweif in der Marschreihenfolge aufgestellt. Sie waren so cool und kooperativ, das war echt beeindruckend. Waren die Wege etwas steinig und steil, dann lief Fine hinter mir am langen Strick in Serpentinen hinunter. Man musste überhaupt nicht für die Tiere mitdenken, sie einfach nur machen lassen. Nur ein Mal wollte einer von den Großen nicht über eine Holzbrücke gehen. Der hohle Klang der Schritte war ihm wohl etwas unheimlich. Erst als alle anderen drüben waren und wir etwas von hinten „angeschoben“ hatten, hat er sich doch entschieden mitzukommen.
Was mich noch beeindruckt hat im Vergleich zu Pferden, war, dass die Esel beim Trinken extrem vorsichtig waren und sehr lange brauchten, um eine ihnen unbekannte Wasserstelle anzunehmen. Wir mussten, da immer wirklich sehr ruhig sein und geduldig warten. Vielleicht stammt diese angeborene Scheu von den Vorfahren aus Afrika, wo an den Wasserlöchern durchaus Krokodile lauern könnten? Dieses ruhige, gelassene Dasein, das Gleichmaß der gemächlichen Fortbewegung in den schönen Pfälzer Bergen, das Zusammensein mit den Tieren – all das hat diese Woche für mich unvergesslich werden lassen. Ich war stolz und zufrieden und so tief im Einklang mit mir und meiner Umgebung wie selten.
Nach unserer Rückkehr zum Ausgangspunkt kam mir das Autofahren oder überhaupt der Verkehr und die Betriebsamkeit der Ortschaften extrem hektisch vor. Die Entschleunigung war so klar zu spüren. An den Alltag musste ich mich erst allmählich wieder gewöhnen. Ich kann heute noch von der Zeit mit den Eseln zehren. Die Woche hat mich gelehrt, was mir wirklich wichtig ist, um froh zu sein: Wald und Tiere. Und Einfachheit. Das ist mein persönlicher Luxus. Yan, mit dem mich seit unserer Tour eine lockere Freundschaft verbindet, hat mich angeregt, über die Eselwanderung einen Reisebericht zu schreiben.
Und nachdem er nun fertig ist, kann dieser gerne auch als Angebotsbeschreibung für diese wunderbare Art der Naturerfahrung verwendet werden. Ich hoffe ich konnte andere Menschen darauf neugierig machen. Probiert es aus – es lohnt sich. Angela Berggötz aus Karlsruhe
- Jeannette N.Deutschland / 2021
Erlebnisse einer Eselwanderung in den Cevennen
„Wie kommst du denn auf die Idee??“ – das war eine sehr häufige Frage auf meine neueste Urlaubsidee. Ja wie bin ich darauf gekommen……?! Esel haben mir schon immer gut gefallen und ich wollte auch immer mal gerne eine mehrtägige Wandertour machen – also warum nicht diese beiden Dinge miteinander verbinden….!? Auf der Suche im web bin ich über Eselwandern dann bei dem Reiseanbieter „Urlaub und Natur“ (www.urlaubundnatur.de) aus Karlsruhe hängengeblieben – die Angebote hörten sich super an! Kurzerhand eine Freundin gefragt – perfekt – sie hatte Lust und Zeit! Die Wahl des Datums fiel auf September und wir suchten uns die Tour durch die Cevennen aus! Auf den Spuren von Stevenson – aha – wer war das gleich noch mal? Nach kurzer Recherche die Auflösung – ein bekannter schottischer Schriftsteller, der u.a. „Die Schatzinsel“ und „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ geschrieben hat. Er hat 1850 – 1894 gelebt und hat sich 1878 nach einem Streit mit seiner Angebeteten einen Esel gekauft und ist mit ihm 2 Wochen durch die Cevennen gewandert. Auf diesen Spuren sollten wir wandern. Über ihn haben wir von unserem Reiseleiter Olaf durch abendliche Lesungen noch mehr erfahren.
1. Tag: Treffpunkt mit den anderen Mitstreitern dieses kleinen Abenteuers war um 18 Uhr in Chasserades. Wir waren schon einen Tag vorher gestartet und nach einer Übernachtung in Bern zeitlich gut dran um rechtzeitig anzukommen. Die Region wurde schon recht einsam und wir fragten uns mehrmals, ob wir noch auf dem richtigen Weg waren. Aber dank meines freundlichen Navigationsgerätes, dem wir uns anvertrauten, erreichten wir zielsicher unsere erste Unterkunft. Ein Teil der Leute war schon da und die restlichen trudelten auch bald ein. Nach dem Bezug der Zimmer ging es zu den Eseln. Eseln? 1 Esel stand da – hhhmm – das kann doch noch nicht alles sein? Nein natürlich nicht – kurze Zeit später wurden noch 2 Esel gebracht. Das bedeutete 3 Leute bekommen 1 Esel. Die Einweisung im Umgang mit unseren zukünftigen 3 Helden bekamen wir vom „Eselchef“ Christian Brochier persönlich – die Esel trugen die Namen Pepito (stammt möglicherweise aus dem Comic-Heft ‘der lustige Pirat Pepito´), Pistou (eine würzige Basilikumsauce aus der Provence) und Sitelle (der Kleiber…oder in diesem Fall besser das Kleibervogelweibchen! Die einzige Dame in der Eselrunde). Er zeigte uns die richtige Pflege – morgens striegeln und die Hufe auskratzen – von ihm erfuhren wir, was zu tun ist, wenn der Esel mal keine Lust hat das Bein dafür zu geben – gegen den Esel lehnen bis er fast das Gleichgewicht verliert ;0). Außerdem lernten wir das Zaumzeug anzulegen und wie die Holztragegestelle für die Packtaschen richtig befestigt werden. Er erklärte uns auch noch wie man den Esel beim bergab gehen etwas bremsen kann und ihn eventuell mit vereinten Kräften wieder zum laufen bewegen kann falls er vielleicht gerade mal nicht mag. Zu drastischeren Mitteln als einen Klaps auf das Hinterteil mussten wir glücklicherweise nie greifen. Den Gebrauch einer komisch riechenden Tinktur gegen Mücken und einem Steinpulver das man nass machen muss um es auf eventuelle Wunden aufzutragen bekamen wir auch noch mit auf den Weg. Mit dieser ganzen Information im Gepäck ging es dann zum Abendessen und danach sofort ins Bett – die Aufregung vor dem bevorstehenden Abenteuer ließ mich ein wenig schwer einschlafen.
2. Tag: Um 8 Uhr war Antritt zum Frühstück – mir wurde schlagartig klar, dass dies kein „mal schön ausschlafen“ Urlaub werden würde. Immerhin gab es Croissants und Kaffee. Ich als Käse- /Wurstfrühstücker musste mich aber wohl für die nächste Woche von diesen Dingen verabschieden und mich mit Marmelade anfreunden. Aber ich sollte dafür mit tollen Abendessen entschädigt werden….! Nach dem Frühstück ging es daran die Esel wanderfertig zu machen und das gestern erlernte erstmals anzuwenden. Wir hatten uns zu dritt für die junge Eseldame „Sitelle“ entschieden – sie wirkte noch recht klein und es kamen Bedenken, ob sie überhaupt mit 40 kg fertig werden würde. Als alles aufgesattelt war sahen die beiden Taschen links und rechts schon verdammt überdimensional aus. Aber gut, erst mal ging es los – sie setzte ein tapferes Gesicht auf und marschierte los. Ebenso der Rest der Gruppe – heute sollte es schon die längste Etappe sein. Wir durchquerten Chasserades bevor es im Wald gemütlich bergan ging. Olaf hatte schon auf der Fahrt nach Frankreich für ein gemeinsames Mittagspicknick eingekauft – bevor es aber soweit war führten wir gleich am ersten Tag „eine Pause vor der Pause“ ein – d.h. den Eseln wurden die Taschen abgemacht und sie durften grasen und wir bekamen Obst. Dann ging es weiter zur Mittagspause bei der wir köstlichen Käse, Salami, Oliven, Gemüse, Obst…und süßes Gebäck als Nachtisch serviert bekamen. Den vollen Bauch in die Sonne gestreckt gönnten wir uns noch ein kleines Schläfchen. Mit viel Spaß wanderten wir weiter – eines war am ersten Tag schon klar – die Gruppe passt!!! Und für musikalische Unterhaltung war auch gesorgt – es hatte sich ein Gesangsduo zusammen gefunden :0), dem zu jedem Stichwort oder Situation ein passendes Lied einfiel und dieses auch zum besten gab! In Le Bonnetes bei Nathalie am Gite angekommen gab es – natürlich nachdem die Esel von ihrer Last befreit und auf die Weide gebracht waren – erst mal ein „Feierabendbierchen“, welches sich hiermit als Ritual für die Woche einbürgern sollte. Nach einer Dusche waren wir mit Olaf für die erste Lesung aus dem Reisebericht vom Stevenson in einer gemütlichen Ecke am Kamin verabredet. Ich fand es eine klasse Idee uns am Ende des Tages vorzulesen und werde es auf meinen nächsten Reisen vermissen bzw. mal als Vorschlag für den jeweiligen Reiseleiter anbringen. Im Anschluss zu diesem kulturellen Erlebnis ging es nahtlos über zum kulinarischen….das Abendessen war fertig. Nach so einem langen Wandertag ist der Appetit groß und es schmeckte hervorragend. Gesättigt und müde fielen wir alle ins Bett.
3. Tag: Nach dem üblichen Baguette/Marmelade Frühstück und dem Bepacken der Esel mussten wir leider schon wieder diesen schönen Ort verlassen. Es ging erst mal Richtung Le Bleymard, wo wir für unser Mittagessen einkauften. Olaf kaufte eine spezielle Salami die er uns mittags kredenzte…Salami mit Roquefortkäse…unglaublich lecker!! Das war vermutlich auch als „Zuckerl“ so gedacht – kurz danach kam die „Peitsche“…wir mussten eine steile Skipiste bezwingen, an der sogar die Esel noch gezogen und geschoben werden wollten. Glücklicherweise war der Anstieg nicht allzu lange und oben angekommen konnten wir schon unser heutiges Ziel erblicken. Die Unterkunft war wohl die hässlichste auf der Tour – ein Wintersport-Skiresort – aber die Bewirtung spitze und der Pächter Guy der netteste! Der Abend verlief wie der vorhergehende: „Feierabendbier“, duschen, Lesung am Kamin, lecker Essen und ins Bett – d.h. nicht ganz – vor der Lesung habe ich mich noch zu der Besichtigung der ersten ökumenischen Kirche in Frankreich überreden lassen (obwohl ich Kirchen nicht gerne besichtige muss ich zugeben, dass sie sogar ganz interessant war!). Und die zweite Außergewöhnlichkeit dieses Abends war der romantische Sonnenuntergang, zu dem uns „der Chef des Hauses“ extra holte. Er wollte auch noch unbedingt Gruppenbilder machen und die sollen vielleicht irgendwann mit dem Titel „Groupe Vinaigrette“ im Hotel aufgehängt werden. Mal sehen ob ich das mal kontrollieren werde ;0).
4. Tag: Noch vor dem Frühstück habe ich Olaf mit dem Kraftfutter für die Esel begleitet. Die Begrüßung war unglaublich – im Morgennebel eingetaucht standen alle 3 Esel da und gaben ein freudiges I-AH Konzert von sich – herrlich! Wer sich bis dahin noch nicht in diese goldigen Vierbeiner verliebt hatte würde es spätestens jetzt tun :0). Dann gab es auch noch gutes Frühstück – juhu – sogar eine tolle Auswahl an Müsli und Cornflakes. Damit konnte die für mich schönste Tagestour starten. Beinahe hätten wir vergessen uns gebührend vom Hotelchef zu verabschieden, aber er lief uns noch hinterher um „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Auf wunderschönen Wegen durch lila blühende Heide und rot leuchtende Teppiche (aufgrund der herbstlichen Verfärbung von Heidelbeerpflanzen) ging es hinauf zum Mont Lozere unserem höchsten Punkt der Tour mit 1699 Meter. Am Gipfel gab es wieder die verdiente „Pause vor der Pause“. Von hier abwärts ging es auf meist schmalen, oft von Steinmauern eingefassten Wegen, Waldstücken und vorbei an großen Felsblöcken, die wild verstreut in der Landschaft lagen. Bei dem letzten Abstieg nach Pont de Montvert war ich stellenweise froh, dass ich nicht unsere Sitelle führen musste – es war schon ein wenig steil und felsig – da sollte man knapp vor dem Esel gehen und ihn durch schwingen des Führungsseiles davon abhalten an einem vorbeizurennen. Außerdem hatte ich schon den ein oder anderen Rempler mit den Packtaschen ins Kreuz hinter mir. Aber die Eselführerinnen machten das perfekt und ohne Probleme. Schön war der erste Blick, den man auf den kleinen Ort bekam. Dort angekommen wurde er erst mal erkundet – es gab sagenhafte 2 Kneipen und wir konnten uns aussuchen, in welcher wir heute unser Bierchen trinken wollten (für uns mal wieder die volle Ladung Zivilisation ;0)). Und einen sehr gefühlvollen Bäcker soll es dort geben ;0)…. das Glück ihn zu entdecken hatte aber nur eine aus unserer Gruppe – ich war es nicht. Unser Hotel mit total urigen Zimmern lag direkt am Fluss. Auf dem dazugehörigen Balkon des Hotels gab es heute die Lesung aus dem Buch vom Stevenson.
5. Tag: Auf die Esel mussten wir heute ein wenig länger warten – sie waren oberhalb des Dorfes auf einer Weide untergebracht, durch die auch der offizielle Wanderweg führte. Möglicherweise hatte jemand beim Durchgehen ein Gatter nicht wieder zugemacht. Auf alle Fälle kostete es der Truppe, die die Esel holen wollte einige Mühe sie zu finden. Nachdem doch alle aufgespürt waren konnten wir sie bepacken und loswandern. Wir liefen durch eine grasige, offene Landschaft und später ging es durch Wald mal ein bisschen mehr bergauf, aber unsere 3 grauen Kumpel liefen tapfer – überhaupt könnte ich sie an dieser Stelle echt mal loben – sie waren super brav und sind toll gegangen! Bei unserer heutigen Mittagspause bauten wir aus unseren Packtaschen eine Festung um unser Buffet – in der Hoffnung das Baguette und den Käse mal nicht gegen Pepito, Pistou und Sitelle verteidigen zu müssen. Der Plan ging auf. Nach einer ausgiebigen Siesta ging es weiter zum Signal de Bouges – unterwegs kamen wir an Steinpyramiden vorbei an denen jeder von uns sich ebenfalls durch einen Stein verewigte. Das heutige Etappenziel war Mijavols, wo unser Gite ein wenig außerhalb des Dorfes lag – traumhaft! Die Esel fühlten sich auch sichtlich wohl und wälzten sich sofort im Staub. Im Haus gab es einen „Aufenthaltsraum“ mit einem alten Alkoven – dem Wunsch von einem Gruppenmitglied wurde nachgegeben und die heutige Lesung fand hier statt, damit er im liegen zuhören konnte. Danach ging es gemeinschaftlich ins Dorf zum Essen welches es heute direkt im Haus der Bäuerin gab.
6. Tag: Wir machten uns auf den Weg nach La Borie – einer Ziegenfarm mit eigener Käserei. Der Weg führte uns u.a. an einer alten Burgruine vorbei – die zu einer kurzen Rast einlud. Hier ließen sich früher bestimmt Burgfräuleins von Rittern retten – heutzutage blöken nur noch Schafe in den Gewölben – aber es ist eine herrliche Anlage – leider ist es für eine ausgedehnte Mittagspause noch zu früh. Der weitere Weg führte uns heute über einen Grat und durch Kastanienwälder. Gegen Nachmittag kamen wir in La Borie an – ich war begeistert – für mich war es die schönste Unterkunft auf der Tour. Das ganze Haus ist sehr verwinkelt und überall kann man alte Gerätschaften und Trödel entdecken. Wir bezogen ein Zimmer unterm Dach mit herrlichen alten Möbeln und schönem Holzfußboden. Mit dem obligatorischen Bier in der Hand dort auf der Terrassenmauer sitzen und die schöne Abendstimmung zu genießen ist wirklich ein Traum. Dort hätte ich es sicherlich noch ein paar Tage ausgehalten. Gegen Abend wurden die Ziegen von der Weide eingetrieben und wir konnten beim melken zuschauen und mithelfen. Die erste Ziegenkäseleckerei (in dem Fall wirklich noch Köstlichkeit!) gab es gleich als Vorspeise – mit Käse und Kräutern überbackene Baguettescheiben – sehr zu empfehlen! Die nach dem Hauptgang gereichte Käseplatte wurde von Olaf schon die ganze Woche angekündigt. Dort lagen Ziegenkäse in allen Altersklassen drauf – bei den ältesten war es von Vorteil, dass man dazugesagt bekam, dass es sich um Käse handelt. Ich ließ mich überreden ein winziges (es war wirklich winzig!!) Stück von diesem Klumpen zu probieren. Bin mir nicht sicher, ob ich die richtigen Worte finden werde….also verkneife ich mir hierzu jeglichen Kommentar. Das kann jeder selber ausprobieren. Es ist auf alle Fälle ein Erlebnis.
7. Tag: Morgens durften wir nach dem Frühstück mit in der Käserei helfen. Mein Bedarf an Käse war allerdings erst mal für ein paar Tage gedeckt und so hielt ich mich ein wenig im Hintergrund. Aber interessant war es allemal. Das leicht gestörte Verhältnis zu Ziegenkäse hat auch nur 3 Tage angehalten kann ich gleich erwähnen ;0). Etwas später als sonst machten wir uns heute auf den Weg – aber es war ja auch nur eine kurze Strecke bis Florac. Und leider auch schon die letzte. Es kam Wehmut auf. Trotzdem war es wieder ein schöner und spaßiger Tag. Der Abstieg nach Florac war noch mal sehr schön – und die Truppe lief singend und lachend am Zielort ein. Der Abholservice für unsere liebgewonnenen Gefährten war schon bestellt und ich war irgendwie froh, dass ich den Moment verpasst habe als sie verladen wurden. Andererseits konnte ich mich dadurch nur noch kurz durch einen Spalt am Hänger von ihnen verabschieden. Das war schon ein bisschen traurig. Abends waren wir noch ein letztes Mal alle zusammen beim Essen.
8. Tag: Am nächsten Morgen ging alles recht schnell – ein verfrühtes Frühstück war angesagt, da einige Leute es eilig hatten in Deutschland verschiedene Anschlüsse zu bekommen. 2 Taxen brachten uns zum Ausgangspunkt zurück, wo unsere Autos standen. Eine kurze Verabschiedung und eine kleine Träne im Augenwinkel – schade es war vorbei. Meine Freundin und ich hatten glücklicherweise keinen Stress, da noch eine Woche Urlaub vor uns lag. Wir tranken am Hotel gemütlich einen Kaffee bevor wir uns auf den Weg Richtung Meer machten.
Fazit: Es war eine äußerst gelungene Urlaubsreise! Das Wetter hat gepasst, die Landschaft war herrlich, mit der Gruppe incl. unserem Reiseleiter hat es Spaß gemacht, die Esel waren einfach nur toll und das Essen war lecker! Obwohl es nur 1 Woche war kam es mir viel länger vor…..ich fühlte mich unglaublich erholt. Ich werde mich Sicherheit ein „Wiederholungstäter“ und freue mich schon auf eine neue Tour!
- StephanieDeutschland / 2020
Trekking Mt. Fansipan – Roof of Indochina
Sehr dekadent und uns so voellig unbekannt starteten wir mit einem klimatisierten Minibustransfer zum Bahnhof in Hanoi (ca. 10 min zu Fuss entfernt). Dort wurden wir von unserem Reiseleiter (der ausschliesslich fuer die Transfers zustaendig ist) in Empfang genommen und bis in die Kabinen des Nachtzuges nach Lao Cai im Norden Vietnams gebracht. Dass er uns nicht auch noch persoenlich zudeckte, war alles. Die Kabinen im Schlafwagen sind nobler als sich jede DB das traeumen laesst. 2 Betten auf jeder Seite, insgesamt 4 Stueck, mit guten Matratzen, dicken Decken und Kissen, Tischchen, 2 kleine gratis Wasserflaschen, genug Platz um zu sitzen… was will man mehr?
Der Zug tuckelte puenktlich in Richtung Norden los, mit in der Kabine war ein aelteres Paar aus England, sehr nett und sehr ruhig. Nachdem der Speisewagen leider ausfiel behalfen wir uns auf die Nacht mit einer lauwarmen Instantnudelsuppe und Brot, dazu Chips und Cola. Sounds good!!
Morgens puenktlich um halb 6 trafen wir also in Lao Cai an und wurden dort sofort von unserer naechsten Reiseleiterin in Empfang genommen. Nachdem die anderen aus unserer Gruppe, die auch nach Sapa wollten, noch was fruehstuecken wollten, vergnuegte ich mich mit Fotos machen und Ralf sich mit Hackysack spielen mit einheimischen Maedels – ein Heidenspass!
Weiter gings also mit einem 1h Transfer nach Sapa, Strasse so aehnlich wie in den Alpen – gut aber kurvig. Die ersten Reisfelder kamen in Sicht, jedoch leider entweder ausgetrocknet / leer oder schlammig braun. Ist wohl nicht die Reiszeit gerade. In Sapa gings dann erst mal richtig los, eine Schar der schwarzen Hmong Frauen kamen schon auf uns zugestuermt als das Auto noch nicht mal stand. Sie boten Tuecher, Schmuck, Baender und weitere local handicrafts an. Im Hotel zogen wir uns kurz um und ein wenig spaeter (nach einer ordentlichen Nudelsuppe natuerlich zum Fruehstueck) gings dann endlich los zum Tram Ton Pass, dem Startpunkt unseres Fansipan-Trekkings. Unser Guide, Tuan, war sehr nett und sehr professionell, also erstmal alles in Butter. Am Tram Ton Pass standen schon die Traeger bereit, zogen erstmal ausser ihren Tragekoerben auch ein Huhn aus dem Kofferraum – hmmm lecker unser Abendessen! Kannte ich ja auch schon aus Madagaskar. Ordentlich verpackt in eine Plastiktuete (!) wurde ausser dem Huhn also auch Zelt, Schlafsaecke, Essen, Essen, Essen und Geschirr von den zwei Jungs getragen. Auch sie stoehnten unter der Last.
Frohen Mutes und voller Spannung machten wir also unsere ersten Schritte Richtung Gipfel! 2 Tage Aufstieg und 1 Tag Abstieg lagen vor uns! Es ging erst gemuetlich auf und ab durch recht heimisch aussehende Waelder, Laub am Boden, Wurzeln ueberall – ein netter Fruehlingsspaziergang. Unterwegs trafen wir auf Maedchen eines Hmong-Stammes, die in einem Fluss nach riesigen Kaulquappen fischten, die wohl ihre Leibspeise sind… Ich versuchte auch die ein oder andere zu fangen, der ERfolg war aber nur ein riesen Gelaechter der Maedels und keine Kaulquappe (gut angesichts der Tatsache, dass ich sie auch nicht kochen oder essen wollte, nicht so schlimm). Weiter gings durch Kardamom-Felder, die aehnlich aussehen wie Bananenstauden. Tuan wusste alles, ein wirklich gut ausgebildeter Guide.
Nach ca. 2 Stunden kamen wir zum Base Camp 1 auf ca. 2200 m. Das sollte die Station fuer unsere erste Nacht sein!! WAS? Wir sind gerade erst losgelaufen, schon sollen wir den ganzen sonnigen Nachmittag in einem stinkigen, dreckigen Muellhaufen verbringen? Hoert sich hart an, und jaja, ich weiss andere Kulturen und so, aber das Ding war der HIt. Eine Huette zum Kochen und eine Wellblechhuette zum Schlafen, dazu braun-gelb-undefinierbares mit durchsichtigem Vorhang verhangenes Klo, 10000 Muecken und kein Schattenplatz. Nach einer kurzen Unterhaltung mit unserem Guide machten wir hier nur kurz Pause und liefen dann weiter in Richtung Gipfel, Ziel: Base Camp 2 auf 2800 m, das eigentliche Mittagsziel fuer den naechsten Tag. Ich sags euch: jetzt gings erstmal richtig zur Sache!! Die Wanderung vorher war schon leicht anstrengend, aber nach der MIttagspause gings dann los, wir mussten ueber Felsen kraxeln, Leitern hochklettern (!) und so einige Balanceakte hinlegen.Oft mussten wir uns stufenweise hochkatapultieren, STeinbloecke die Mitte Oberschenkel aufhoerten. Immer wieder hieeeeeeeeeeef auf! Mr. Oberschenkel hatte da natuerlich kein Problem, ich war dagegen schon leicht angestrengt. Ziemlich abenteuerlich ging es weiter, wir haben STellen passiert, die ich normalerweise nicht mal mit dem Hint…Hinterauge angucke, sind Felsen hoch und runter, haben Bambus als Lianen benutzt – kurz es war der Hammer! Am spaeten Nachmittag kamen wir dann im Basecamp 2 an, was um vieles besser war als das erste. Ausserdem waren auch andere Backpacker da und die Stimmung war gleich ganz anders. Unsere Porter machten sich gleich ans Essen kochen und Ralf und ich freundeten uns am Lagerfeuer mit ein paar Belgiern und Australiern an.
Das Abendessen wurde in der Schlafhuette der anderen serviert, auf Bambusstoecken, im Schneidersitz. Die Jungs fuhren komplett auf! Huhn (das arme, aber das war nach dem Trip eh schon voellig lethargisch), Schwein (nee, das muessen sie schon in kleinen Stuecken transportiert haben), Hund (nee war ein Witz), Rind, Gemuese, Bohnen, wasweissich noch alles!! Ach so, Reis und Reiswein dazu, der Reiswein hat mich fast aus den Latschen gekippt, konnte ich nicht trinken!! Der war schaerfer als jeder Obstler, der Wahnsinn. Ich hab ihn dann zurueckgewiesen nach ein paar Hoeflichkeitsschlucken, worauf der Porter alles einfach wieder in die Flasche schuettete. Ok. Dann ab ins Zelt, unter Sternenhimmel noch kurz die Zaehne geputzt und gut Nacht. Es war inzwischen recht kalt, aber mit 5 Lagen (!) gings dann einigermassen. Leider hatte uns Tuan vorher erzaehlt, dass sein letzter Gast vor 2 Wochen in dem Camp von ner Ratte in den Finger gebissen wurde. Ganz klasse, weil ich naemlich mitten in der Nacht tierisch aufs Klo musste, und ganz sicher hatte ich da nicht nur Angst um meinen FINGER!!
Aber alles gut gegangen, keine Panik. Am naechsten Morgen, nach viel Sturm und einigen schlaflosen Stunden, um 7 Fruehstueck (Nudelsuppe natuerlich) und ab in die Wanderschuhe. Die Belgier liefen gleich mit uns mit, weil ihr Guide sich wohl am Abend so besoffen hatte, dass er erst gar nicht aufgestanden ist. Ok, inzwischen waren wir ja auch schon in einiger Hoehe und das Atmen fiel doch recht schwer. Mit einem Affenzahn jagten die Guides die Berge hoch, wieder ueber Stock und Stein und gekraxelt ohne Ende. Ganz unbeeindruckt davon lief ich mein eigenes Tempo, langsam aber stetig. So, pah! Hat auch gut geklappt, Ralf ist ja auch sehr geduldig, also gabs auch keinen Stress (den Guide haben wir ja eh bezahlt, der hatte sich ja nach uns zu richten). Endlose Hoehenmeter spaeter war dann auch der letzte mental am Ende, es zog sich so ewig dahin. Wohl deshalb weil es so steil war, dass man mit jedem Schritt fast einen Hoehenmeter zuruecklegte. Das schlimmste war eigentlich, als wir schon unterhalb des Gipfels waren, mussten wir sicher nochmal 300 Hm absteigen und nochmal eine Schneise durchlaufen, bevor wir dann den Rest senkrecht nach oben kletterten. Aber endlich, nach 2 endlosen Stunden, der GIPFEL! Das Dach Indochinas, mit 3143 m der hoechste Berg von ganz Indochina! Der Wahnsinn!!!! Alle haben sich unheimlich gefreut, es wurden Fotos gemacht, Aepfel und Zigaretten ausgepackt. Der Blick war leicht diesig, man konnte China und Laos erahnen. Egal, das Gefuehl war einfach unbezahlbar.
Nach einer Pause gings dann den gleichen Weg wieder runter, die Oberschenkel jetzt mal richtig am brennen. Im BaseCamp gabs dann nur nen Snack und weiter zum Base Camp 1, wo die Porter wieder Essen machten. Also alles rueckwaerts, wieder ueber Felsen hoch und runter, Leitern runter, steile Felswaende entlang… es nahm kein Ende! Nach vielen weiteren qualvollen Stunden kamen wir doch tatsaechlich am Tram Ton Pass wieder an, eine riesen Freude!! Noch schnell ein Foto mit der Mannschaft und ab ins Auto nach Sapa zurueck. Ich sag euch eins, ich hab ja schon die ein oder andere Wanderung oder Ähnliches gemacht ,aber das war die absolut härteste und krasseste Tour die ich je erlebt hab!!! SEHR sehr geil, wahnsinns Landschaft, toller Guide, riesiges Abenteuer, aber auch sehr, sehr anstrengend und teilweise auch nicht so ohne. Wir hatten super Glueck mit dem Wetter und dass wir die Wanderung um 1 Tag verkuerzt haben, weil heute Nacht ein riesiges Gewitter runterging, das waere oben richtig bloed geworden. Der Weg war jetzt schon echt nicht einfach, aber das ganze in nass… lebensgefaehrlich!
Jetzt sind wir dafuer einen Tag laenger in Sapa, haben heute die Stadt der schwarzen Hmong angeschaut, gehen morgen nach Cat Cat in ein Minoritaetendorf und fahren morgen abend nach Hanoi zurueck. Dann gehts gleich morgens weiter in die Halong Bucht, da wird erstmal der Bikini ausgepackt und entspannt. Heute kann ich naemlich keine Treppe mehr laufen, ich hatte noch nie in meinem Leben einen derartigen Muskelkater!
Dieses Trekkingabenteuer musste ich jetzt mal loswerden, weil es echt der absolute Hammer war!! Ich hoffe, die Bilder sind gut geworden!!
- M. BarthDeutschland / 2018
Vietnam, Kambodscha und Thailand…
06.04., Mittwoch Abflug
Abflug in Frankfurt mit der Thai um 21:15 Uhr. Nach 10:40 landeten wir endlich in Bangkok. Fünf Stunden später ging es weiter nach Hanoi.07.04., Donnerstag Ankunft in Hanoi
Ankunft 19:40 Uhr. Wir wurden durch unseren Guide „Michael Ayupen Agor Long“ am Flughafen abgeholt. Der Transfer vom Flughafen zum Hotel La Belle Vie dauerte ca. 1 Stunde. Durch Michel wurden wir im Auto herzlich in Vietnam begrüßt, was zu einigen Lachern bei uns führte. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten und wir den Ablauf für den nächsten Tag mit Michel besprochen hatten, gingen wir durch die Straßen um uns einen ersten Eindruck von Hanoi zu verschaffen. Jedoch war um diese Uhrzeit nicht mehr viel auf den Straßen los. Abgesehen von dem Müll der tagsüber einfach auf die Straße geworfen wird und nachts dann weggeräumt wird. Wir hatten eine kleine Pizzeria um die Ecke gefunden, wo eine Pizza Margaritha verdrückt wurde und wir uns dazu ein Hanoi-Bier gegönnt haben. Um ca. 22:30 Uhr lagen wir selig im Bett. Übernachtung in Hanoi, La Belle Vie
08.04., Freitag Besichtigung Hanoi
Wir stehen gemütlich auf. Nanny, die Verantwortliche für den Kaffee, bereitete liebevoll den Kaffee zu und wir rauchen erst mal eine bevor wir zum Frühstück gehen. Um 09:00 Uhr wurden wir auch schon abgeholt. Michel war so pünktlich dass wir ein wenig in Zeitdruck gekommen sind. Hanoi ist die Hauptstadt Vietnams und bietet von Bäumen gesäumte Straßen und Jahrhunderte alte Tempel. Hanoi hat viele kulturelle Höhepunkte. Dutzende von Seen und Grünanlagen prägen das Stadtbild der nördlichen Metropole, kaum eine Straße, die nicht von Bäumen gesäumt ist. Der Einfluß der Franzosen, die bis Mitte dieses Jahrhunderts hier den Ton angaben, ist im Stadtbild ebenso zu bemerken wie in der Eßkultur (Backwaren!!!) Unser erster Stopp ist das Ho-Chi-Minh-Mausoleum. Weiter ging es zu dem Museum der Minderheiten. 12:30 Uhr nahmen wir ein Mittagessen im Goethe-Institut zu uns. Mit vollem Bauch unternahmen wir eine Fahrt auf einer Fahrradrikscha durch die Innenstadt. Es treffen viele neue Eindrücke auf uns. Die Straßen sind gespickt mit verschiedenen Händlern und Läden. Michel holt uns wieder ab und wir gehen nochmal zu Fuß durch die Straßen und besichtigen Märkte. Um 17:00 Uhr besuchten wir das Wasserpuppentheater am Hoan Kiem See, der nachts wunderschön beleuchtet ist und fast unwirklich scheint. Nanny war an dem Schauspiel so wahnsinnig interessiert dass Sie prompt eingeschlafen ist. Es war auch wirklich ein anstrengender Tag. Nach dem Wasserpuppentheater ist Michel noch unserem Wunsch nachgegangen über die die „The-Huc-Brücke“ zu gehen. Sie ist eine am Hoan-Kiem-See gelegene Verbindung zwischen dem städtischen Festland und dem Jade-Tempel. Sie wird auch die „Rote Brücke der aufgehenden Sonne“ genannt, was auf ihre charakteristische Farbe und ihre Schönheit zurückgeht. Übernachtung in Hanoi, La Belle Vie
09.04., Samstag Trockene Halong Bucht
Nach unserem Frühstück wurden wir um 08:30 Uhr abgeholt und machten uns auf den Weg nach Ninh Binh. Ninh Binh liegt etwa 100 km südöstlich von Hanoi und bietet eine Vielzahl natürlicher und kultureller Sehenswürdigkeiten wie die Trockene Halong Bucht. Der erste Halt war in Hoa Lu. Hoa Lu war bis Ende des 10. Jh. die Hauptstadt von Vietnams. Wir besuchten den Tempel des Königs Dinh Tien Hoang. Danach fuhren wir weiter über einen Feldweg, was in Vietnam als Straße bezeichnet wird, bis wir an einem schönen Restaurant ankommen und erst mal Mittagessen. Es gab Suppe, gebratener Mais und Reis. Wir steigen wieder in unser Auto und fahren zu einem Bootssteg, wo wir dann in einem kleinen Ruderboot durch die Region, die als „trockene Ha-Long-Bucht“ bekannt ist gepaddelt wurden. Auf einem Fluss und durch drei große Reisfelder geht es zu drei großartigen Grotten mit prächtigen Stalaktiten. Dann stand noch der in den Kalkstein gearbeitete Höhlentempel Bich Dong, übersetzt ist es die „Jade Höhle“, aus dem 17. Jh. auf dem Programm. In diesem Tempel wurde Michels Seele gefangen. Er klebte an einem Stein und wurde von hier aus nach draußen geschleudert. Zum Glück wurde er von den „Funsin-Bunny-Bäumen“ aufgefangen. Wir fahren wieder ca. 3 Stunden zurück nach Hanoi und werden noch in einem Restaurant abgesetzt, welches nicht weit von unserem Hotel war. Es war ein schickes Restaurant mit schlechtem Service. Übernachtung in Hanoi, La Belle Vie
10.04., Sonntag Halong Bucht
Wir frühstücken und werden wieder überpünktlich um 08:00 Uhr im Hotel abgeholt. Wir fahren Richtung Halong. Die Stadt ist ca. 150 km östlich von der Hauptstadt entfernt. Dies ist eine ca. 4 Stündige Autofahrt. Wir stoppten nach 2 Stunden an einer Behindertenwerkstadt um diese Menschen bei ihrer Arbeit zu beobachten. Sie sticken Bilder und meißeln Figuren. Nach weiteren 2 Stunden Fahrt kommen wir in der berühmten Halong Bucht an. Die bedeutendste landschaftliche Sehenswürdigkeit Vietnams, mit ihren unzähligen Inseln, Grotten und bizarren Felsformationen und wurde 1994 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Wir stiegen auf unsere Dschunke auf „Indochina Sailes“. Total überrascht dass uns sogar hier Michel begleitet. Wir wurden wirklich gar nicht alleine gelassen.? Von einem Guide werden wir herzlich begrüßt und stoppen an einer Höhle „Hang Sung Sot“. Beim nächsten Stopp befinden wir uns an einem Strand. Jedoch entschieden wir uns einen der Berge zu besteigen. Wir machten uns auf den beschwerlichen Weg nach oben mit 420 Stufen. Wir wurden mit einem traumhaften Ausblick belohnt. Wir sind wieder abgestiegen und unsere Dschunke machte sich weiter auf den Weg. Um ca. 18:00 Uhr legten wir an unserem Platz an. Auf dem Deck genossen wir noch die letzten Sonnenstrahlen mit einem wunderschönen Sonnenuntergang. Um 19:00 Uhr bekamen wir unser Abendessen. Es war ein gemütlicher Abend mit viel Tofu. Übernachtung auf einer Dschunke, Huong Hai Junk
11.04., Montag Halong Bucht und mit dem Nachtzug nach Hue
Um 07:00 Uhr wurde eine Kleinigkeit gefrühstückt bevor es dann mit dem Tenderboot in die „Bucht der schlüpfenden Höhlen“ ging, um Affen zu besichtigen. Danach konnten wir auf der Dschunke nochmals ein wenig entspannen bevor es schon wieder Mittagessen gab und wir irgendwann wirklich nichts mehr Essen konnten. Während dessen schipperte die Dschunke schon wieder Richtung Anlegestelle in der Halong-Bucht. An Deck konnten wir dann noch die Japanische Brücke sehen. Diese verbindet die „Insel des hinabsteigenden Drachen mit der Dorneninsel“. An Land werden wir von unserem Fahrer begrüßt und nach einer gemütlichen Ziggy geht es zurück nach Hanoi. Wir holen in dem Büro von Focus Asia die Zug- und Flugtickets ab. Nach einer Pizza und einer Runde chillen im Park brachte uns Michel zum Zug. Er hat uns in unserem Abteil abgesetzt in dem wir dann erst mal von Kakerlaken und ekelhaften Matratzen begrüßt wurden. Um 19:30 Uhr verließ der Zug den Bahnhof und wir haben uns dann erst mal ein Bier gegönnt. Die Reise konnte beginnen. Nachtzug nach Hue im 4-Bett-Abteil.
12.04., Dienstag Hue
Nach einer ungemütlichen und leichte ekelhaften Nacht mit einem Japanischen Ehepaar in unserem Abteil sind wir davon ausgegangen dass wir um 08:00 Uhr in Hue ankommen. Jedoch war kein Ende in Sicht. Beim nachfragen haben wir erfahren dass wir doch dann erst um 10:00 Uhr in Hue ankommen sollten. Schlussendlich waren wir um 12:00 Uhr in Hue. Diese Zugfahrt mit den wahnsinnigen hygienischen Bedingungen wie Toiletten, Betten und auch die Gänge werden wohl von uns nicht in Vergessenheit geraten. Am Bahnhof wurden wir trotz der Verspätung vom unserem Guide Chung mit Fahrer abgeholt. Wir wurden ins Hotel gefahren und konnten einchecken. Danach ging es weiter in ein einheimisches Vegetarisches Vietnamesisches Restaurant in dem wir erst einmal Mittag gegessen haben. Durchs Chung’s hecktische Art war das Essen schnell beendet und wir waren ein paar Minuten später schon an der alten Kaiserstadt mit der Zitadelle in Hue angekommen die uns von ihm ausgiebig erklärt wurde. Jedoch bemerkten wir schnell dass er eigentlich nur große Gruppen begleitet und sehr auf Business aus war. Seine Kinder genießen eine tolle Ausbildung im Ausland, was sich nicht einmal Deutsche Mittelständler leisten könnten. Danach sind wir weiter durch die Stadt gebraust und wir machen den nächsten Stopp an dem ersten Grabmal von Kaiser Tu Duc. Der nächste Halt wurde an dem zweiten Grabmal von Kaiser Kai Din gemacht. Wir fuhren zurück in die Stadt und sind auf einer Ritschka durch Hue bis ans Hotel gefahren worden. Am Abend haben wir im Hotel noch eine „kalte“ Pizza gegessen und dann gingen wir über den Dächern von Hue schlafen. Übernachtung in Hue, Hotel Mondial
13.04., Mittwoch Marmorberge und Hoi An
In dem großen Frühstücksraum essen wir gemütlich. Packen dann mal wieder die Rucksäcke werden dann um 08:30 Uhr abgeholt. Wir werden an die Thien Mue Pagode gefahren, welche wir kurz besichtigen. Danach steigen wir hier direkt in ein Boot und fahren die Parfümfluss wieder Richtung Stadtzentrum. Der Parfümfluss heißt Parfümfluss, weil im Herbst Blütenblätter in den Fluss geweht werden, die dann für den Wohlgeruch sorgen. Der Fahrer holte uns direkt an der Anlegestelle ab und wir fuhren los. Unser erster Stop war an einer Perlenzucht. Wir überqueren den Wolkenpass. Hier besuchten wir die Marble Mountains (Marmorberge). Von hier hat man einen schönen Ausblick auf China Beach und das unterhalb liegende Da Nang. Die Marborberge sind nach den fünf grundlegenden Elementen der chinesischen Philosophie benannt: Thuy (Wasser), Tho (Erde), Kim (Metall), Moc (Holz) und Moa (Feuer). Einer Legende zufolge sollen sie Eier eines riesigen Drachens sein. Der bekannteste Berg ist der Thuy Son, der Wasserberg, von dessen Gipfel Sie am Aussichtspunkt Vong Giac Dai einen phantastischen Blick über den Strand, das Meer und die anderen Berge genießen können. Im Zuge eines einstündigen Rundgangs lernt man die einst von den Cham genutzten Grotten kennen. Beeindruckend sind die Tam-Tai-Pagode und die rund 30 m hohe Grotte Huyen Khong, in deren Innerem zahllose Räucherstäbchen an der Statue des Thich Ca (Buddha der Gegenwart) brennen. Es entsteht ein stiller, feierlicher Zauber, wenn einige Sonnenstrahlen golden durch das Höhlendach hindurchscheinen, die Betenden sich andächtig vor dem Buddha verneigen und der blumige Duft der Räucherstäbchen die Sinne benebelt. Von Tang Chon, der letzten Höhle, führt der Weg hinab zur Linh-Ung-Pagode und in das Dorf Quang Nam. Dort hört man sofort, womit sich ein großer Teil der Bevölkerung beschäftigt: mit dem Meißeln von Marmor und anderen Steinen, um Figuren und Souvenirs in allen Größen und Formen herzustellen. Unser Mittagessen, eine Nudelsuppe, nahmen wir in Da Nang zu uns. Danach ging es weiter nach Hoi An, dessen Altstadt UNESCO Weltkulturerbe ist. Wir schlenderten durch die Straßen und besichtigenden den Quan Công Mi?u Tempel und danach die Japanische Brücke. Ebenso haben wir das älteste Haus „Am Thu Boh“ besichtigt. Für uns zwei Ladys gab es noch ein Radler am Fluss und um 17:00 Uhr wurden wir heil am Hotel abgesetzt. Die Abkühlung im Pool tat gut und nach einer leckeren Pizza im Restaurant nebenan flogen wir ins Bett. Übernachtung Lotus Hoi An Hotel
14.04., Donnerstag Strand und Flug nach Saigon
Heute war ein gemütlicher Tag. Um 09:00 Uhr haben wir gefrühstückt und sind danach direkt wieder ins Bett. Ca. um zwölf haben wir uns mit dem Taxi an Strand fahren lassen. Wir haben die Sonne genossen und Menschen beobachtet. Nach unserem Mittagessen am Strand sind wir wieder zurück an den Hotelpool. Um 17:00 Uhr wurden wir dort abgeholt damit wir den Flieger pünktlich betreten können. Unserem Fahrer haben wir kein Trinkgeld gegeben. Er war nicht sehr freundlich. Der Guide hat von uns 5 US$ bekommen. Er meinte dazu nur dass er sich davon immerhin fünf Bier kaufen könnte. Man merkt ganz klar dass hier einige sehr verwöhnt sind und mit Kleinigkeiten nicht mehr zufrieden sind. Die Hausnummer ist, dass man 1 US$ pro Person Trinkgeld gibt. Da er sich effektiv nur ein Tag mit uns beschäftigte, war dies schon großzügig von uns. Um 21:00 Uhr landeten wir in Saigon (Ho-Chi-Minh-City). Auch hier wurden wir wieder pünktlich abgeholt und ans Hotel gebracht. Ganz neue Eindrücke kamen auf uns zu. Hier gibt es sehr sehr sehr viele Motorroller. Nach einem Kleine Spaziergang und einer erfolglosen Essenssuche sind wir um 23:00 Uhr friedlich ins Bett gefallen. Zum Glück hatten wir genügend Corny aus Deutschland dabei. Übernachtung New Epoch Hotel
15.04., Freitag Fahrt ins Mekong-Delta
Der Tag begann sehr früh. Wir standen um 06:00 Uhr auf und packten mal wieder unseren Rucksack. Um 07:00 Uhr haben wir über den Dächern von Saigon gefrühstückt und hatten dabei einen tollen Ausblick über das Chaos der Straßen. Punkt 08:00 Uhr holte uns Tony mit seinem Ekelfahrer ab. Wir stoppten, nach dem wir Überredungskünste walten lassen mussten, doch noch in China Town und Tony erzählte uns was über den Stoffmarkt, Zigarettenschwarzmarkt etc. Die Fahrt ging weiter und wir stoppten nach einer fast zwei Stündiger Fahrt für eine Kaffeepause. In Cai Be kommen wir nach einer weiteren Stunden Fahrt an. Tony zeigte und erklärte uns eine Kirche, welche die Religion Caodaismus hat. Caodaismus ist eine offiziell gegründete Religion im Süden Vietnams. Die Schätzungen der Zahl der Anhänger gehen stark auseinander, wobei die Mehrzahl zwei bis drei Millionen angibt, andere Quellen aber acht Millionen Gläubige in Vietnam. Nach Buddhismus und Katholizismus ist sie die drittgrößte Religion des Landes. Die Kirche ist sehr bunt und schön. Am Hafen von Cai Be angekommen starteten wir die Tour durch das Mekong-Delta mit dem Boot. Tony und Chuc, der neue Englischsprechende Reiseleiter, waren unsere Begleiter. Wir kamen an den schwimmenden Märkten vorbei, die traditionelle Art des Handels im Mekong-Delta. Hunderte von Booten bieten ihre Waren an. Einige Zeit später stoppten wir an einem Restaurant in dem wir unsere Mittagspause verbrachten. Weiter ging es um beim einer Reispapier-Herstellung zu zuschauen. Wir hatten die Möglichkeit, direkt bei der Herstellung dabei zu sein und auch den leckeren Pop-Reis zu probieren. Wir überqueren den Mekong in Richtung Vinh Long. Das tägliche Leben der Mekong- Bewohner und der Fischer zog an uns vorüber. Ein Besuch des historischen Hauses von Mr. Cai Cuong zeigte uns eindrucksvoll, wie die speziellen Mekong-Häuser konstruiert sind und im Inneren traditionell vietnamesisch eingerichtet sind. Bei einer Tasse Tee und heimischen Früchten wurden wir von der Gesangskunst der Hausbesitzer überrascht. Danach wurden wir mit dem Boot zu unserer Gastfamilie gebracht. Nach der Ankunft entspannten wir in der Hängematte bevor es mit Chuc durch die Gärten ging. Er erklärte uns Früchte und Kräuter. Zuhause wieder angekommen bereiteten wir mehr oder weniger gemeinsam das Abendessen. Liebevoll wurde unser Tisch von Chuc gedeckt und uns das Essen serviert. Es war ein schöner Tag. Übernachtung bei der Familie, Homestay im Mekong-Delta
16.04., Samstag Mekong-Delta und Saigon
Morgens um 05:00 Uhr wurden wir von einem lauten Hahn geweckt. Somit konnten wir ohne Probleme pünktlich frühstücken und danach unser Fahrrad schnappen. Wir fuhren mit Chuc durch die traumhaft schöne Landschaft bis zu einem Markt an dem wir einkauften. Weiter ging es durch Siedlungen und kleine Sträßchen. Unser kleiner Schussel hat es hier dann auch geschafft vom Fahrrad zu fallen. Wo hin? Natürlich in eine Stacheldraht. Chuc war sehr besorgt und wir machten am nächsten Haus einen Stopp. Die Familie hat Chuc Pflaster und Wasser gegeben und somit hat er die Wunden versorgt. Wir machten noch ein Halt bei einer Hochzeit, die wir nicht besuchen durften, obwohl wir eingeladen wurden. Aber Chuc hatte schon mal mit Touristen schlechte Erfahrungen auf einer Hochzeit gemacht. Somit fuhren wir weiter und nahmen bei einem „Kiosk“ noch ein Getränk zu uns, währenddessen Chuc nochmal ins Dorf fuhr um Pflaster zu besorgen. Wieder in unserem Homestay angekommen wurde unser Mittagessen durch Chuc gerichtet und dann ging es auch schon wieder auf unser Boot. Auf der Rückfahrt besuchten wir noch eine Ziegelei und Töpferei, wo mit traditionellen Geräten gearbeitet wird. Um ca. 14:00 Uhr legten wir wieder an und wir wurden von dem Ekelfahrer erwartet. Nach einer drei stündigen Fahrt kamen wir wieder in Saigon an. Wie checkten kurz ein und machten uns noch auf den Weg das Hotel Rex zu besichtigen. Übrigens funktioniert das Taxi anhalten wie in New York. Einfach Hand hoch. Das Taxi fuhr uns ins Touristenviertel von Saigon und haben dort noch im Pizza Hut Abendgegessen. Es war schön etwas Europäisches zu Essen nach dem ganzen Tofu und Gemüse. Um 20:00 Uhr waren wir wieder zurück im Hotel und wir hatten noch einen gemütlichen Abend und sind früh ins Bett. Übernachtung New Epoch Hotel
17.04., Sonntag Saigon Cu Chi Tunnels-Phnom Penh
Heute konnten wir ausschlafen. Über den Dächern nahmen wir unser Frühstück zu uns und um 10:00 Uhr wurden wir von Tony und dem Ekelfahrer mit seinen Zuckungen abgeholt. Wir fuhren 1,5 Stunden zu den bekannten Cu Chi Tunnels in der Nähe von Saigon. An einem Kautschukwald machten wir Halt bevor es weiter ging. In dem Tunnelsystem versteckten sich die Vietcong während des Vietnamkrieges von 1960 – 1975. Ganze Städte entstanden hier unter der Erde, Krankenhäuser und Schulen wurden errichtet. Es ist unglaublich dass hier Menschen gelebt haben. Nanny unser kleines „Mutschwein“ hat sich in die Touristentunnel getraut und ist sogar durch die ECHTEN Tunnel, welche noch erhalten sind durchgerobbt. Um 14:00 Uhr haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht. Bei einem Stopp bei dem Pizza Hut haben wir uns nochmal gestärkt bevor unsere kleine Maschine um 18:00 Uhr Vietnam verließ. Um 19:00 Uhr wurden wir gesund und munter von unserer Samnang Phou in Kambodscha Phnom Penh empfangen. Sie brachte in uns in eines der schönsten Hotels auf unserer Reise. Am Pool haben wir uns noch zwei Radler gegönnt und sind dann zufrieden ins Bett gefallen. Übernachtung The Pavilion Phnom Penh
18.04., Montag Phnom Penh
Pünktlich um 08:00 Uhr wurden wir abgeholt. Wir besichtigten den Königspalast mit seiner eleganten Empfangshalle und der Silberpagode nebenan. Weiter geht es mit einem Besuch des Nationalmuseums, in dem Sie viele historische Statuen, Friese und Gegenstände der Khmer-Kultur bestaunen können. Auf einem kleinen Hügel liegt der Wat Phnom, nach dem die Stadt ihren Namen erhalten haben soll. Danach besuchten wir das Völkermord-Museum Tuol Sleng und die Massengräber von Choeng Ek, so konnten wir das Leiden der kambodschanischen Bevölkerung in der Herrschaftszeit der Roten Khmer unter Pol Pot besser verstehen. Rund 1,8 Mio. Menschen, ein Viertel der Bevölkerung, kamen zwischen 1975 und 1979 ums Leben. Danach legten wir einen kurzen Stopp auf dem Russenmarkt ein. Jedoch ist mittlerweile jeder Markt gleich. Dazu kam dass es heute unwahrscheinlich warm war und wir alles so schnell als möglich sehen wollten um das Programm zu beenden. Wir fuhren noch zu den „Killing Fields“. Wir waren sehr betroffen und konnten die Geschichten, welche uns Samnang erzählt fast nicht glauben….Schrecklich wie die Menschen getötet wurden. Samnang zeigte uns noch kurz den Mekong Delta und brachte uns pünktlich um eins zurück ins Hotel. Hier konnten wir noch die Sonne und den Pool genießen. Gegen 19:00 Uhr sind wir noch zu Fuss in die Stadt gelaufen. Das Hotel war wirklich super zentral. Nachdem wir mal wieder eine Pizza zum Abend gegessen haben sind wir mit dem Tuc Tuc zurück ins Hotel gefahren. Uns überraschte eine stürmische Nacht mit starkem Regen unglaublichen Blitzen und Donner. Uns wurde angst und bange. Die Fenster konnten nicht geschlossen werden da es normal immer warm ist. Doch unser Held Nanny hatte die Fenster mit Klebeband verschlossen und wir konnten wieder einschlafen?. Übernachtung The Pavilion Phnom Penh
19.04., Dienstag Siem Reap - Angkor Wat
Um 06:30 Uhr wurden wir von dem schrecklisten Fahrer der Welt abgeholt. Er war absolut unhygienisch und dazu noch unendlich müde. Wir hatten die ganze Fahrt Angst. Wir legten zwei kurze Stopps ein und waren nach 330 km und 5 Stunden Fahrt endlich in Siem Reap. Am Stadtanfang wurde auch nochmals der Fahrer gewechselt und auch hier war es uns nicht wohl. Schussendlich wurden wir heil aber mit 8500 Millionen weniger Nerven im Hotel abgeliefert. Wir mussten uns erst mal in unserem schicken Zimmer erholen. Nach den teuersten Spagetti der Welt wurden wir von einem neuen Fahrer und Guide Tom abgeholt. Um ca. 15:00 Uhr kamen wir in Ankor Wat an. Angkor Wat wurde 1992 von der UNESCO zusammen mit den weiteren Tempeln in Angkor zum Weltkulturerbe erklärt. Angkor Wat ist das vollkommensten sakrale Bauwerk weltweit. Hier befinden sich die längsten zusammenhängenden Flachreliefs der Welt, die Einblicke in die Geschichte der hinduistischen Mythologie gewähren. Danach wurden wir zum einem anderen altertümlichen Ankor Tempel gebracht. Der Aufstieg begann. Nach langem hin und her hatte auch Michi die oberste Terrasse erreicht. Leider konnte der Sonnenuntergang nicht genossen werden da es an diesem Tag zu bewölkt war. Auf dem Rückweg hielt unserer Fahrer an einem Supermarkt in dem wir uns Nudeln gekauft haben. Das Hotel war einfach zu teuer. Während dem Abendessen haben wir noch die DEUTSCHE WELLE geschaut und sind dann eingeschlafen. Übernachtung im Khemara Hotel
20.04., Mittwoch Angkor Thom
Sie besuchen heute die Königsstadt Angkor Thom. Im Zentrum Angkor Thoms befinden sich die wichtigsten Tempelanlagen wie das Südtor ( Eingangstor ), der Bayon (Königlicher Tron), der Baphuon, welchen Nanny alleine bestiegen hat. Weiter ging es zu Phimeanakas, der himmlische Palast wo zur Zeit keine Besichtigung erlaubt war. Die Elefantenterrasse wurde auch noch bei uns beisichtigt und zum Schluss die Terrasse des Leprakönigs. Zu den Attraktionen gehören die verwinkelten Gänge, die steilen Treppen und insbesondere die beeindruckende Ansammlung der schaurigen Türme mit über 200 lächelnden Gesichtern. Danach machten wir uns weiter auf den Weg in Richtung dem Tempel Ta Prohm. Er gehört zu den Hauptattraktionen von Angkor, da er naturbelassen vom Urwald überwuchert ist. Danach wurden wir zu einem Supermarkt gefahren wo wir uns noch ein Nudelgericht kauften. In diesem Centrum gab es sogar eine Fastfood-Kette. Selbstverständlich wurden hier noch Pommes gekauft und dann ging es ab zurück ins Hotel. Hier konnten wir noch den ganzen Mittag am Pool entspannen. Bis Nanny ausgerutscht ist und sich den größten Blauen Fleck der Welt zufügte. Abends sind wir mit dem Tuck Tuck in die Stadt gefahren und waren in der Pub-Street noch einen Früchtecoktail trinken. Übernachtung im Khemara Hotel
21.04., Donnerstag Siem Reap – Bangkok
Heute konnten wir schön lange Ausschlafen. Wir haben gemütlich gefrühstückt und danach unsere Rücksäcke gepackt. Wir wurden am Hotel abgeholt und an den Flughafen nach Siem Reap gebracht. Um 13:15 ging der Flug von Siem Reap nach Bangkok. Als wir um 14:40 Uhr gelandet sind haben wir uns ein Taxi geschnappt und in die Kaho San Road gefahren wo auch unsere Unterkunft war. Nach dem wir eingecheckt haben sind wir durch die Strasse gebummelt und später mit dem TukTuk ins das MBK gefahren. Natürlich gab es hier wieder Pizza zum Abendessen.
22.04., Freitag Rückflug nach Deutschland
12:45 Uhr ging der Direktflug mit der THAI zurück nach Frankfurt. Wir saßen in der letzten Reihe. Nachdem wir den größten Streit mit einem uneinsichtigen Ehepaar beendet hatten konnten wir unsere Sitzplätze einnehmen. Nach 11:15 Stunden landeten wir sicher in Deutschland um 19:00 Uhr
- ReisendeDeutschland / 2017
Rundreise Namibia und Botswana
03.08. Windhoek - Kalahari
Wenn man frühmorgens in Windhoek auf 1700 m im Winter ankommt, erfährt man sofort einen Temperatur-Schock: Willkommen in Namibia bei 0 Grad. Doch je höher die Sonne stieg, desto wärmer wurde es. Unser erster Weg führte in einen Supermarkt, um die nötigen Lebensmittel für die nächsten Tage zu besorgen. Hier folgte die nächste Überraschung. Vom „Schwäbischen Kartoffelsalat“ über „Spitzbrötchen“ gab es hier sehr viele deutsche Produkte und selbst die Verkäuferin sprach mit uns Deutsch. Mit dieser Erfahrung im Gepäck nahmen wir die Straße in Richtung Süden, um zur ersten Lodge zu gelangen. Die Kalahari Anib Lodge liegt, wie der Name schon sagt in der Kalahari, mitten in der Einsamkeit. Die dort angebotene Safari machten wir mit und hatten nun schon die ersten Wildtiere gesichtet: Kudus, Gnus, Springböcke, Steinböckchen und ein riesiges Webervogelnest. Mit dem Sundowner in einer schönen Landschaft endete die Safari und wir fuhren zur Lodge zurück.Ein schmackhaftes Abendessen rundete unseren ersten Tag auf namibischem Boden ab, zu dessen Abschluss das Personal uns noch mit einheimischen Gesängen beglückte – toll!
04.08. Keetmanshoop - Fish-River-Canyon
Gut gestärkt führte uns die Straße weiter nach Süden. Das erste Ziel war der Köcherbaumwald, unter dem Begriff darf man sich jedoch keinen Wald unserer Breiten vorstellen. Die Köcherbäume stehen in einer heißen, trockenen Felslandschaft vereinzelt zwischen den Felsen, die von den Klippschliefern bewohnt werden. Diese possierlichen Tierchen lagen dösend auf den Felsen oder sprangen zwischen ihnen umher. Den idyllischen Platz verließen wir, um anschließend Giant´s Playground, einen Irrgarten aus Felsbrocken, zu erkunden. Eidechsen huschten in den Felsen herum, die aussahen, als wären es riesige aufgestapelte Bauklötze. Anschließend fuhren wir weiter südlich bis zum Fish-River-Canyon. Die Landschaft war durch die Dornstrauchsavanne geprägt: niedrige dornige Sträucher und vertrocknetes Gras säumten die Piste. In der Canon-Roadhouse-Lodge stärkten wir uns mit Springbock-Filet und Spießen mit Oryx- und Springbock-Fleisch – es war wieder sehr lecker.
05.08. Fish-River-Canyon
Unser Augenmerk war an diesem Tag ganz auf den Fish-River-Canyon gerichtet. Zuerst fuhren wir ein Stück durch die Savannen-Landschaft, um zum Canyon zu gelangen. Weit entfernt zwischen Dornensträuchern entdeckten wir sogar zwei Hartmann´s Bergzebras. Beim Anblick des Canyons wurden wir nicht enttäuscht. Der zwar zu dieser Zeit fast ausgetrocknete Fish-River biegt und windet sich durch die Felsen und wir blickten fast 500 m in die Tiefe auf den recht trockenen Flusslauf hinunter. Die Größendimension beeindruckte uns sehr. Anschließend fuhren wir durch eine imposante Landschaft zu den Ai Ais Thermalquellen. Am Wegrand sammelten wir Rosenquarz und sahen Oryx-Antilopen. Da uns der Canyon so sehr in seinen Bann gezogen hatte, fuhren wir auf dem Rückweg noch einmal dort vorbei. Das Abendlicht tat sein Übriges und tauchte die Felsen in ein tolles Licht und rief eine schöne Stimmung hervor. Während sich die Sonne dem Horizont zuneigte, trat auf einmal ein Klippspringer-Paar auf und äste friedlich am Wegrand. Mit diesen schönen Bildern im Kopf und auf der Speicherkarte fuhren wir zufrieden zurück zur Lodge.
06.08. Zurück nach Norden – Lake Oanob
Der heutige Tag war ein Fahrtag, denn wir hatten eine längere Strecke zurück in Richtung Windhoek vor uns. Unterwegs grüßten uns einige Oryx-Antilopen und Springböcke, während wir den strahlend blauen Himmel und die freie Piste genossen. In Keetmanshoop machten wir eine Pause, um zu tanken und Lebensmittel einzukaufen. Mit vollem Tank setzten wir die Fahrt auf der Schnellstraße fort. Plötzlich zogen einige kleine Wolken am Himmel auf, dies war uns bislang fremd in Namibia. Ein strammer Wind kam hinzu und wehte kräftig über die Ebene, die Temperatur blieb jedoch bei 29 Grad. Kurzerhand beschlossen wir einen Abstecher zum Hardap-Game-Reserve zu machen. Nur wenige Kilometer von der Schnellstraße entfernt, lag das landschaftlich sehr schöne Reservat. Die trockenen Grasbüschel wogen im Wind und ließen mit ihrem beige-farbigen Farbton die Landschaft leuchten. Die Berge sahen wie kleine Vulkankrater aus und lagen verstreut im Gelände. Es war eine idyllische Stimmung und die schon bekannten Antilopenarten taten ihr Übriges. Zudem konnten wir Warzenschweine, Schabrackenschakale und Bergzebras entdecken. Mit diesen Eindrücken fuhren wir schließlich zu unserer nächsten Unterkunft an den Lake Oanob.
07.08. Am Lake Oanob
Da heute ein Ehepaar, welches mit uns die Reise machen will, vom Flughafen abgeholt werden musste, fing der Tag eher ruhig an. Nach einem kleinen Spaziergang in der Umgebung, wurde zunächst einmal Mittagsruhe gehalten. Während dieser Siesta gesellte sich eine kleine, anhängliche Katze zu uns. Die plötzlich starr vor sich schaute und nicht mehr daran interessiert war, gestreichelt zu werden. Hinzu kam ein leise rauschendes Geräusch – eine etwa 1,20 m lange Schlange hatte die Aufmerksamkeit der Katze und auch unsere auf sich gelenkt. Der Anblick der fast geräuschlos schlängelnden Schlange war schon ein wenig Respekt einflößend, aber toll anzusehen! Nachmittags machten wir einen erneuten, größeren Rundgang auf dem Gelände des Resorts. Dabei trafen wir auf etliche Tiere. Voller Erstaunen sahen wir Elenantilopen, Kuhantilopen, Nyalas, Steppenzebras, Giraffen und Gnus. Der Fotoapparat hatte in dieser Stunde viel zu tun. Nach dem Studium unseres Säugetierbuches wurde unsere Vermutung jedoch klar, dass einige Tierarten in diesem Park angesiedelt worden waren. Als Einstieg in die Tierwelt der Savannen war dieses Erlebnis schön, aber wir freuten uns dennoch auf die Tiere in der „freien Wildbahn“.
08.08. Naukluft Berge
Ab jetzt lautete das Motto „ab in die Wüste“, denn unser Weg führte in den Namib-Naukluft- Nationalpark. Bevor das Wüsten-Erlebnis seinen Höhepunkt finden sollte, machten wir zuerst eine kleine Wanderung auf dem Waterkloof-Trail in den Naukluft-Bergen. Die Dame, bei der wir den Eintritt gezahlt hatten, gab uns den wichtigen Hinweis, alle Nahrungsmittel im Auto so zu verdecken, dass die Paviane sie nicht sehen können. Gesagt, getan, denn wir hatten keine Lust auf ein aufgebrochenes Auto! Die Wanderung war sehr schön und landschaftlich interessant, denn wir liefen an einem Gebirgsbach entlang, den wir in dieser Form in dieser Landschaft nicht vermutet hätten. Einige Klippschliefer hüpften in den Felsen umher und zwei Klippspringer kreuzten unseren Weg. Anschließend setzten wir den Weg durch das Bülls-Port, einem Tal mit schönen Bergformen fort, bis wir an die bekannte Tankstelle in Solitaire kamen. Dort begrüßten uns als erste einige Fuchsmangusten, die dort ihr Zuhause haben. Gegen 17 Uhr starteten wir zur letzten Etappe unserer Fahrt und erfreuten uns an den durch die Abendsonne rötlich gefärbten Bergen. Vor dem absoluten Sonnenuntergang erreichten wir schließlich die Namib-Desert-Lodge und stärkten uns an einem leckeren Buffet. Danach gingen wir zeitig zu Bett, denn der Wecker war sehr früh in Alarmbereitschaft gestellt.
09.08. Namib Wüste
Um 5 Uhr holten wir unsere Frühstückspakete ab, um frühzeitig nach Sesriem zu fahren, denn wir wollten den Sonnenaufgang in den Dünen von Sossusvlei erleben. Wie angekündigt, wurde das Tor zum Park um 6.30 Uhr geöffnet. Wir hatten Sorge, dass die Sonne schneller steigt, als wir in den Dünen sind. Aber auf dem Weg ins Herz von Sossusvlei begleiteten uns schon die rot leuchtenden Dünen, Oryxe, Springböcke und Strauße wärmten sich in der aufgehenden Sonne und wir hielten immer wieder an, um diese Stimmung mit der Kamera festzuhalten. Für die letzten 4 km stiegen wir in ein Allrad-Fahrzeug um, denn der Weg wurde zu einer Sandpiste. Umweht von einem strammen Wind, stiegen wir im Gebiet „Deadvlei“ auf eine Düne. Die Rundumsicht war grandios und ebenso der leichte Abstieg. Wir hatten zwar danach die Schuhe gefüllt mit Sand, aber es entschädigte für den mühsamen Aufstieg. Umgeben von den höchsten Dünen der Welt, standen wir nun in der weißen Kalkpfanne mit etwa 500 Jahre alten, abgestorbenen Kameldornbäumen, von denen nur noch die dunklen Stämme und Äste übrig sind – jedoch die Zeit in der Trockenheit überdauert haben! Der Farbkontrast konnte nicht extremer sein. Schließlich besuchten wir in Sesriem noch den gleichnamigen Canyon, der imposante Formen zeigte. Wir gingen unten im ausgetrockneten Flussbett und staunten über die Formen des Gesteins, die das Wasser – wenn es mal welches gibt, geschaffen hat. Erfüllt mit all diesen Eindrücken fuhren wir zur Lodge zurück.
10.08. Walvis Bay und Swakopmund
Der heutige Tag war geprägt von einer nicht so spektakulären Landschaft wie am Tag zuvor. Zuerst hielten wir nochmals in Solitaire, um zu tanken und den viel gelobten Apfelkuchen der hiesigen Bäckerei zu kaufen. Nachdem wir einige Zeit den Ockerfußhörnchen zugeschaut hatten, setzten wir die Fahrt Richtung Swakopmund fort. Der Weg führte uns durch eine seltsam anmutende Mondlandschaft. Die Piste war ruppig und stellenweise kurvenreich. Nach der Überquerung des Kuiseb-Passes wurde die Landschaft öde, denn es folgte eine endlose, trostlose Kieswüste. Noch nicht einmal ein Tier war hier zu sehen! Doch endlich änderte sich die Landschaft, denn es tauchten gelbe Dünen auf und die Stadt Walvis Bay erschien am Horizont. In Walvis Bay fuhren wir in die Lagune, um nach Vögeln Ausschau zu halten. Hunderte von großen und kleinen Flamingos tummelten sich hier. Außerdem entdeckten wir diverse Regenpfeifer, Limikolen und Enten. An einigen Stellen lagen Teile von Flamingokadavern, die wir uns anfangs nicht erklären konnten, bis zwei Schabrackenschakale die Straße kreuzten! Begleitet vom Wellengang des Atlantiks auf der einen und den Sanddünen auf der anderen Seite, fuhren wir die letzten Kilometer des Tages bis nach Swakopmund.
11.08. Welwitschia Trail und Swakopmund
Welwitschia mirabilis – welch ein Name! Was verbirgt sich dahinter? Diese sollte der Endpunkt unserer heutigen Tour auf dem Welwitschia-Trail sein. Also fuhren wir aus der Stadt heraus auf´s platte Land, in die Wüste. Der Trail hat 13 Stationen, an denen wir hielten und uns diverse Schönheiten anschauten: die Mondlandschaft mit wild zerklüfteten Bergen, eine Oase, Bergkämme aus deren Spalten dunkles Magma ausgetreten ist, Taler- und Tintenbüsche und zuletzt die Welwitschia. Es ist eine Pflanze, gar ein lebendes Fossil mit einem kurzen, dicken Stamm, schlichtweg ein Wunder in dieser lebensfeindlichen Landschaft. Die größte Pflanze ist zugleich mit etwa 1500 Jahren die älteste und wird sinnvoller Weise durch einen Zaun geschützt. Nachmittags machten wir einen Stadtrundgang in Swakopmund, bewunderten Häuser mit den Baujahren 1905 oder 1901 und deutschsprachigen Aufschriften und kauften hier und da etwas ein.Wir wunderten uns über die vielen Schilder in deutscher Sprache und Menschen, die uns mit „Guten Tag“ begrüßten noch bevor wir überhaupt ein Wort gesagt hatten.
12.08. Cape Cross
Mit Vorräten versorgt, begaben wir uns auf den Weg in Richtung Norden. Das erste Ziel des Tage sollte das Cape Cross sein. Namhaft wurde der Ort am Atlantik zuerst durch Diego Cao, der hier im 15. Jahrhundert mit seinem Schiff gelandet war. Heutzutage haben zig tausende von Kapohrenrobben die Felsen an der Küste in Besitz genommen. Hunderte schwammen im Meer, weitere hunderte tummelten sich auf den Felsen und schliefen oder die Bullen kämpften um ihr Revier. Der von den Robben ausgehende Geruch – besser Gestank – hing uns Abends noch in den Haaren! Diese Robbenkolonie war ein Erlebnis mit fast allen Sinnen. Der Weg zur Twyfelfontein Country Lodge führte uns anfangs durch eine endlos scheinende, öde Wüste. Einzig der höchste Berg Namibias, der Königstein, brachte uns etwas Abwechslung. Doch nach etwa 90 km änderte sich die Landschaft wieder. Es gab grün belaubte Bäume und Büsche und interessante schöne Hügel erhoben sich. Am Straßenrand boten uns Männer Mineralien an und Herero- und Himba-Frauen ihre Produkte. Vier Giraffen gaben ein erstes Zeugnis für tierische Bewohner in dieser Region. Mit der untergehenden Sonne erreichten wir schließlich die wunderschön in den Felsen gelegene Lodge.
13.08. Twyfelfontein
Geschichtlich sollte der Tag mit den Felsgravuren von Twyfelfontein beginnen. Eine humorvolle, jedoch informativ berichtende junge Frau führte uns durchs Gelände und erzählte uns allerhand Interessantes zu den mit Quarz in die Granitfelsen geritzten Gravuren. Nashörner, Giraffen, Oryx, ein Löwe, Hufspuren und gar menschliche Fußabdrücke waren zu sehen. Der Rundgang war ein sehr schöner Einblick in die Historie und Volkskunde Namibias und beeindruckte uns stark. Erdgeschichtlich ging es bei den „Orgelpfeifen“ weiter, über 100 Mio. Jahre alte Basaltsäulen, die tatsächlich wie Orgelpfeifen in der Landschaft stehen und dem „Verbrannten Berg“. Dieser ist eine Erhebung dunklen Schlackengesteins inmitten von helleren Bergen. Durch bergig-hügelige Landschaft führte uns die Straße weiter nordwärts. Auffällig war, dass die Anzahl der Bäume mehr wurden und diese auch mehr Blätter trugen – die Landschaft wurde also grüner. Außerdem war die rote Erde mit den ebenso farbigen Steinen auffällig. Eine Himba-Frau konnten wir auf dieser Erde nur schwer erkennen! Das Ziel „Fort Sesfontein“ erreichten wir schließlich am späten Nachmittag.
14.08. Hoanibtal
Wüstenelefanten sollten wir bei einem Ausflug ins Hoanibtal zu sehen bekommen. Also starteten wir mit einem Einheimischen in einem Allrad-Auto ins besagte Tal. Der Weg führte über eine Sandpiste durch eine trockene Landschaft, die jedoch nicht richtig wüstenartig wirkte, weil relativ viele Bäume das Tal begrünten. Wir erfuhren, dass der Hoanib immer Wasser in sich führt, aber in der Trockenzeit oberirdisch oft nur als Tümpel. Unser Fahrer suchte während der Fahrt nach den Wüstenelefanten. Während der weiteren Fahrt zeigten sich uns mehrere Tiere und sogar Elefantenkühe mit ihren Jungtieren. Die Wüstenelefanten gaben in dieser grünen Oase ein friedliches, stimmungsvolles Bild ab. Außer den Dickhäutern sahen wir auch noch Oryxe, Springböcke, Steinböckchen, Klippspringer, Paviane und zwei Ägyptische Gänse. Nach unserer Rückkehr in die Lodge am späten Nachmittag sortierten wir gedanklich unsere Eindrücke und genossen die Ruhe im Innenhof der Lodge. Nach dem Abendessen fragte uns die Kellnerin, ob wir einverstanden wären, wenn Schüler der ortsansässigen Schule einige Lieder singen würden. Natürlich bejahten wir und es war toll zu sehen und zu hören, mit welcher Stimmgewalt und welchem Enthusiasmus die Gruppe ihre Lieder vortrug. Sie sangen zugunsten der Renovierung des Hostels, in dem die Schüler von außerhalb während der Schulzeit wohnen – eine tolle Sache!
15.08. Fahrt zum Etosha-Nationalpark
Über den Ort Palmwag mussten wir heute wieder ein Stück zurück fahren, um in Richtung Etosha- Nationalpark zu kommen. Auf dem Weg boten sich uns immer wieder tierische Begegnungen. Sieben Giraffen kreuzten als erste unsere Straße, damit war uns schon klar geworden, wer hier den Vortritt hat. Einige Kilometer weiter, die schöne Landschaft querend, flogen drei Schwarzstörche rechts neben der Straße und landeten sogar zu einem Fotostopp an einem Bach. Schließlich wurde der von Gras bewachsene Randstreifen der Hauptstraße zum Nationalpark noch von etlichen Warzenschweinen belebt, die darauf friedlich grasten. Nachdem wir die Erlaubnis für den Etosha-Nationalpark ausgefüllt hatten, waren wir endlich drin und die Spannung stieg. Was würden wir zu sehen bekommen? Vor dem Sonnenuntergang und der Schließung des Tores zum Restcamp machten wir noch eine kleine Rundfahrt im Park und wurden belohnt durch die Sichtung von Oryxen, Gnus, Schabrackenschakalen, Fuchsmangusten, einem Elefanten, Trappen und Springböcken direkt am Wegrand. Am beleuchteten Wasserloch herrschte Abends eine ruhige Stimmung, obwohl viele Leute dort waren, denn jeder wollte Tiere sehen. So tauchte auch aus der Finsternis auf einmal ein Spitzmaulnashorn auf. In aller Gemütlichkeit trottete es auf leisen Sohlen zur Wasserstelle und trank. Nach einiger Zeit verschwand es schließlich wieder in der Dunkelheit. Da wir am nächsten Tag sehr früh starten wollten, verschwanden wir ebenfalls in den Zimmern!
16.08. Etosha-Nationalpark
Um 5 Uhr klingelte der Wecker und nach einem stärkenden Frühstück saßen wir um 6.40 Uhr im Auto, um den Etosha-Park zu erkunden. Wir verließen also unser Restcamp Okaukuejo und fuhren entlang der Salz-Tonpfanne Richtung Osten. Zuerst fuhren wir durch die Grassavanne mit niedrigem Grasbewuchs. Hier bewegten sich große Herden von Giraffen und Zebras. Oft standen die Springböcke und Zebras unmittelbar am Wegrand und ließen sich nicht durch uns stören. An einem Wasserloch stoppend schalteten wir den Motor aus und warteten. Plötzlich erschienen einige Zebras und näherten sich dem Wasserloch, es wurden immer mehr und eine Zählung unsererseits ergab etwa 50-60 Tiere. An einem weiteren Wasserloch tummelten sich dann Springböcke, Gnus, Oryxe und Strauße. Je weiter wir nach Osten kamen, desto höher wurde der Bewuchs. Aus der Zwergbuschsavanne wurde schließlich die Baumsavanne und zu den schon erwähnten Tieren kamen nun noch Kuhantilopen, Schwarznasen-Impalas, Steinböckchen und Elefanten. Eine Szene aus Disneys „Dschungelbuch“ erlebten wir in der Realität, als wir das letzte Wasserloch ansteuerten. Ungefähr 60 Elefanten zogen hintereinander laufend über die Straße, um vor uns am Wasserloch zu sein. Wir ließen die grauen Riesen natürlich passieren, aber motorisiert waren wir dann doch noch schneller. So sahen wir die Elefanten-Parade an die Wasserstelle kommen. Was sich uns anschließend bot, war einmalig. Unter strenger Bewachung von zwei Bullen wurde zuerst getrunken und dann ging es erst richtig los. „Badetag bei Elefants“ tauften wir die Plantscherei und Spritzerei. Drei durstige Giraffen hatten keine andere Wahl, als vom Rand zuzuschauen. Schweren Herzens trennten wir uns von der Herde und fuhren die letzten Kilometer bis zur Namutoni-Lodge.
17.08. Fahrt nach Rundu
Ein Schwergewicht von 54.000 kg sollte unser erstes Ziel sein. Also verließen wir den Etosha-Nationalpark und fuhren in Richtung Tsumeb. Das Schwergewicht entpuppte sich als größter Meteorit der Welt, der vor etwa 80.000 Jahren an dieser Stelle seinen Platz gefunden hatte. Dann fuhren wir weiter nach Rundu, direkt an der angolanischen Grenze gelegen am Kavango-Fluss. Die geteerte Straße, der Trans-Caprivi-Highway, führte, je näher wir Rundu kamen, durch viele Siedlungen und Dörfer. Hier konnten wir trotz der Geschwindigkeit das dörfliche Leben ein wenig sehen. Kinder spielten mit Bällen oder Reifen, Frauen saßen zusammen und tauschten sich aus, Männer fuhren in von Eseln oder Kühen gezogenen Karren. Hier und da sahen wir Frauen, die das Gras für die Dächer bearbeiteten. Apfelsinen oder Schnitzereien wurden am Straßenrand zum Verkauf angeboten. Die Landschaft hatte sich auch wieder geändert: Das Gras wuchs höher, es gab mehr belaubte Bäume und wir erkannten Spuren von Land- und Viehwirtschaft. Angetan von diesen Eindrücken erreichten wir schließlich die Kaisosi-River-Lodge. Wir hatten Zimmer mit Blick auf den Kavango und auf der anderen Uferseite auch nach Angola.
18.08. Caprivistreifen - Mahango-Game-Reserve
Mit einer einstündigen Bootsfahrt auf dem Kavango starteten wir an diesem Morgen den Tag. Dabei sahen wir einige schöne Vögel, wie z.B. Nachtreiher und Eisvögel, und auf der angolanischen Seite konnten wir einige Menschen bei der Arbeit sehen. Nach dem Frühstück setzten wir unsere Fahrt durch den Caprivistreifen fort. Auf halber Strecke verließen wir die Hauptstraße, um das Mahango-Game-Reserve zu besuchen. Wir fuhren durch das Reserve wachen Blickes, denn die Dame am Eingang hatte uns viele Tiere versprochen. Sie sollte Recht behalten! Da das Reserve am Kavango liegt, leben hier wegen des Wassers alleine schon viele Tiere, aber auch solche, die auf das Wasser angewiesen sind. Die gesichteten Elefanten, Zebras, Giraffen, Warzenschweine, Kudus und Strauße waren uns schon ausreichend bekannt. Neu entdeckt haben wir bei dieser Tour Flusspferde, Großriedböcke, Pferdeantilopen, Buschböcke, Impalas und Grüne Meerkatzen. Außerdem gab es viele Vögel, die uns staunen ließen. Dabei war eine Racke farblich am auffälligsten: grün auf dem Kopf, altrosa die Brust, türkis und blau die Flügel – einfach brillant! Das Game-Reserve hatte uns so sehr in seinen Bann gezogen, dass wir erst im Dunkeln die Namushasha-Lodge erreichten. Unter dem Sternenzelt, dem Zirpen der Grillen und den Rufen der Elefanten in der Dunkelheit nahmen wir das Abendessen ein – stimmungsvoller konnte der Tag nicht enden!
19.08. Bootsfahrt auf dem Kwando
Morgens stellten wir fest, dass im Caprivistreifen die Uhr ein bisschen anders tickt, als im westlicheren Teil Namibias. So stellten wir erst einmal die Uhrzeit um eine Stunde vor. Danach besuchten wir ein nachgebautes, typisches Dorf der Region, das jedoch leider noch nicht ganz fertig war. Deshalb konnten wir nur die Bauten an sich anschauen. Um die Mittagszeit gönnten wir Geist und Augen eine Ruhepause und genossen die Zeit auf der Terrasse unserer Zimmer mit Blick auf den Fluss. Dieser sollte schließlich das nächste Ausflugsziel werden. Um 16 Uhr bestiegen wir ein Boot, um auf dem Kwando-Fluss eine Tour mit Sundowner zu machen. Zwischen dem hohen Schilf und Papyrus durchfahrend entdeckten wir immer wieder im Wasser stehende Elefanten, die genüsslich fraßen. Ab und zu schauten Ohren, Augen und ein Maul aus dem Wasser – Flusspferde! Doch bevor die Kameras auslösen konnten, waren die Tiere abgetaucht. Am Ufer standen im hohen Gras zwar auch Flusspferde, aber an die kamen wir nicht näher heran. Dafür grüßten uns insgesamt 6 große Elefantenherden mit je etwa 30 Tieren vom Ufer. Eisvögel und bunt schillernde Bienenfresser saßen Portrait auf Ästen, ein kleines Krokodil posierte auf einem Zweig, ein Wasserwaran kreuzte schwimmend unseren Weg und die Letschwe-Antilopen sprangen aufgeschreckt davon. Wunderbar! Nur die Wasserbüffel hatten keine Lust auf Annäherung und blieben auf Distanz stehen. Am Ufer hielten wir an, um den Sundowner zu genießen. Rot glühend neigte sich die Sonne dem Horizont zu und alle Teilnehmer waren erfüllt vom Gesehenen.
20.08. Katima Mulilo und Grenze nach Botswana
Ein traditionelles Dorf, Lizauli-Traditional-Village, besuchten wir, um einen Einblick in das Leben und die Kultur der Kavango-Menschen zu bekommen. Vorgeführt wurde uns, wie die Menschen in dieser Region früher schmiedeten, Mais verarbeiteten, Körbe flochten und musizierten. Beeindruckend waren der Gesang und der Tanz des Medizinmannes. Abschließend kauften wir einige der dort hergestellten Körbe als Souvenirs. Über den Trans-Caprivi-Highway fuhren wir bis Katima Mulilo und besuchten den Markt. Das bunte Durcheinander von Gemüse, Obst, Trockenfisch, Tüchern, Süßigkeiten und Frisören war interessant. Als wir die letzten Kilometer auf namibischem Boden hinter uns gelassen hatten, passierten wir die Grenze nach Botswana. Grenzformalitäten mussten erledigt werden. Dazu gehörte auch, dass wir alle Schuhsohlen auf eine Dekontaminierungsmatte drücken mussten (wegen der Maul- und Klauenseuche im nördlichen Afrika). Das Auto fuhren wir durch eine entsprechende Flüssigkeit. Die für diese Aktion zuständige Lady kontrollierte auch, ob wir noch Obst im Auto hatten. Die gefundenen Apfelsinen mussten wir an Ort und Stelle aufessen. Auf diese Weise gestärkt durften wir nach Botswana einreisen! Nach kurzer Fahrt erreichten wir in Kasane die Chobe-Safari-Lodge, auf deren Gelände auch schon Meerkatzen und Warzenschweine Einzug gehalten hatten. Mit Blick auf den Chobe-Fluss nahmen wir ein schmackhaftes Abendessen ein.
21.08. Safaritag im Chobe-Nationalpark
Der heutige Tag trägt zu Recht die Überschrift „Safari-Tag“, denn für uns waren drei Ausflüge geplant. Er begann um 6 Uhr mit einer Jeep-Safari im Chobe-Nationalpark. Der morgendlich kühle Fahrtwind blies uns während der Fahrt ins Gesicht, aber die Aussicht auf viele Tiere ließ uns die Kühle vergessen. Impalas und Elefanten fraßen ruhig Gras, bis auf einmal einige Impalas eine Körperhaltung eingenommen hatten, die unserem Guide verriet, dass Gefahr in Verzug war. Diese Gefahr entpuppte sich Sekunden später als herum schleichender Leopard! Wir folgten ihm und waren von diesem Tier tief beeindruckt. Direkt vor unserem Jeep verschwand er dann im Gebüsch. Des Weiteren beeindruckte uns eine Herde von etwa 400 Wasserbüffeln, die ebenfalls unseren Weg kreuzten. Paviane, Giraffen, Zebramangusten, Kudus, Rappenantilopen und Flusspferde waren weitere gesichtete Säugetiere und an besonderen Vögeln sahen wir Perlhühner, Schreiseeadler und eine Riesentrappe. Mit dem Frühstück gestärkt folgte um 11 Uhr eine 2-stündige private Bootsfahrt und nachmittags eine 3-stündige Tour auf einem größeren Boot auf dem Chobe. Bei der ersten Tour stand die Vogelbeobachtung im Vordergrund und bei der zweiten die Säugetiere. Immer wieder steuerten wir das Ufer an, um die Tiere aus nächster Nähe sehen zu können. Schlangenhalsvögel, Klaffschnabel, Löffler, Nimmersatt, Jakana, Eisvögel, Ibisse, Skimmer, Glockenreiher, Marabus, Schreiseeadler, Kormorane und Sichler gaben ihr Stelldichein. Ebenso zahlreich präsentierten sich nachmittags Elefanten, Letschwe-Antilopen, Pukus, Ellipsenwasserböcke, Kudus, Rappenantilopen, Impalas, Wasserbüffel, Flusspferde, Krokodile und Wasserwarane. Wir waren höchst erstaunt, auf Flächen von noch nicht einmal einem Quadratkilometer mindestens fünf Säugetierarten zu sehen und dann auch noch in großer Anzahl pro Art. Alles in allem war dies ein tierisch guter Tag!
22.08. Ausflug zu den Victoria-Fällen in Simbabwe
Victoria-Fälle – die weltberühmten Wasserfälle am Sambesi waren heute unser Ziel! Dazu mussten wir von Botswana nach Simbabwe einreisen. Natürlich wollten nicht nur wir diesen Ausflug machen und entsprechend lang war die Warteschlange an der Grenze. Nachdem die Visagebühren bezahlt waren, konnten wir durch den Sambesi-Nationalpark bis zum Ort Victoria Falls weiter fahren. An den Victoriafällen gingen wir zuerst zur Statue von Livingstone, der als erster die Wasserfälle bekannt gemacht hat und ihnen den Namen gegeben hat. Für die Einheimischen sind die Fälle „donnernder Rauch“ und dieser Name beschreibt eigentlich deutlich, was man zu sehen bekommt. Auf 1700 m Breite stürzt der sonst ruhig fließende Sambesi in eine circa 100 m tiefe Spalte. Das dabei entstehende Schauspiel ist tatsächlich „donnernder Rauch“ – die Gischt spritzt bis zu den Aussichtspunkten hoch und bietet eine wunderbare Abkühlung. Unsere Reisezeit erwies sich als sehr günstig, denn die Gischt vernebelte uns nicht die Sicht und tolle Bilder konnten mit der Kamera festgehalten werden. Auf dem Weg entlang des Wasserfalls gingen wir durch einen kleinen Regenwald, der durch die Gischt entstanden ist. Bevor der Bus uns wieder nach Botswana zurück brachte, gingen wir noch im bekannten Victoria Falls Hotel aus dem Jahre 1904 einen Kaffee trinken. Dabei hatten wir einen wunderbaren Blick auf die tiefe Schlucht, durch die der Sambesi weiter fließt und die Stahlbogenbrücke, die nach Sambia führt. Diesen Blick könnte Livingstone ebenfalls genossen haben! Dieses gigantische Naturschauspiel wird für uns unvergesslich bleiben!
23.08. Frühsafari und Fahrt nach Maun
Da in unserem Ausflugspaket noch eine Tour zu machen war, haben wir an diesem Morgen noch einmal eine Frühsafari mit dem Jeep gemacht, um dieses Mal auf „Löwenjagd“ zu gehen. Also saßen wir um 6 Uhr wieder im Jeep unseres Guides Innocent und fuhren los. Erneut lautete die Parole, dass wir zuerst wieder nach Großkatzen Ausschau halten. Deshalb fuhren wir eine längere Strecke in den Park hinein. Über Funk bekam Innocent zuerst die Meldung, dass ein Leopard gesichtet worden war, dann jedoch spurlos im Gebüsch verschwunden war. Kurze Zeit später beschleunigte er die Fahrt, denn es wurden Löwinnen gesehen. Zuerst kam jedoch die Büffelherde vom Chobe-Fluss auf uns zu. Schließlich wurde ein Löwin im Gebüsch entdeckt. Es war ein erhebendes Gefühl diese mächtige Großkatze in 40 m Entfernung zu sehen! Schließlich sahen wir auch die beiden anderen Löwinnen. Hintereinander schlichen sie sich an die Büffelherde heran, bis wir sie nicht mehr im Gebüsch verfolgen konnten. Mit diesem Erlebnis hatten wir die „Big Five“ komplett! Beflügelt von der morgendlichen Safari traten wir die 600 km lange Fahrt über Nata nach Maun an. Die Landschaft war flach und öde und bot somit wenig Abwechslung. Dies war aber nicht so schlimm, der nächste Höhepunkt sollte am kommenden Tag schon folgen.
24.08. Okavango-Delta
Okavango-Delta – manche geographische Namen sprechen für sich! Aus Fernseh-Dokumentationen kannten wir das Delta schon, aber heute durften wir es selber sehen und erleben. Ein 20-minütiger Flug mit einer Cessna brachte uns mitten ins Delta zum Gunn´s Camp. Die Landschaft aus der Höhe zu sehen, war erhebend und dabei sahen wir nur einen kleinen Teil des Deltas. Wasserflächen mit und ohne Schilf wechselten sich mit Inseln ab, die mit Bäumen und hohen Palmen bewachsen sind. Es war ein Farbenschauspiel sondergleichen! Die Wege der Tiere konnten wir deutlich von oben im Wasser erkennen. Das Camp liegt im Delta und dies bedeutete, dass wir über einen Steg gehen mussten. Da es nicht umzäunt ist, darf man wegen der Tiere in der Dunkelheit nicht alleine zu den Zelt-Zimmern gehen. Der Dung der Tiere zeigte uns sehr deutlich, dass diese auch tatsächlich bis den Zelt-Zimmern kommen. Morgens und am Nachmittag machten wir je eine Bootsfahrt im Delta, welches glasklares Wasser hat. In den verschiedenen Schilfgräsern saßen diverse Vögel und Krokodile, am Himmel kreisten Schreiseeadler und Geier und auf den Inseln grasten Impalas, Großriedböcke, Zebras, Büffel und Elefanten. Nachmittags gab es zum Sundowner Getränke und die untergehende Sonne gab der wunderbaren Landschaft eine besondere Stimmung. Musikalisch wurde die gute Stimmung am Abend durch das Zirpen der Grillen untermalt. Mit diesen Eindrücken in dieser Landschaft konnten wir gut einschlafen! Allerdings nur bis 3 Uhr, denn da meinten einige Paviane ein ohrenbetäubendes Geschrei zu machen. Natürlich wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass das Geschrei von Pavianen kam, denn es klang eher wie das heisere Bellen eines großen Hundes.
25.08. Okavango-Delta
Der Tag begann mit einer Mokoro-Fahrt, einem Einbaum, der mithilfe eines langen Stabes im Stehen angetrieben wird. Die geruhsame Fahrt endete zunächst an einer Insel, auf der wir einen Bush-Walk machten. Nach einer kurzen Einweisung, was wir tun sollten, wenn ein Löwe, Elefant oder Büffel kommt, gingen wir los. Unser Guide erläuterte und zeigte uns die Spuren von den Tieren an den Bäumen, den Aufbau eines Termitenhügels, zeigte uns die Schlafstelle eines Flusspferdes und immer wieder zeigten sich Zebras, Impalas, Kudus und Letschwes und verschiedene Vögel. Anschließend fuhren wir mit den traditionellen Mokoros zurück ins Camp. Nach dem Mittagessen stattete ein Elefant dem Camp einen Besuch ab. Er fraß einige Äste und Blätter und verschwand dann wieder auf dem Wasserweg. Mit dem Motorboot machten wir nachmittags eine erneute Fahrt im Delta durch die Wege im Schilf, die teilweise die Tiere geschaffen haben. Den Tierreichtum des Vortages hatten wir dieses Mal nicht, dafür zeigten sich Flusspferde im Wasser. Das Boot wurde gestoppt und wir hatten Spaß, den Flusspferden beim Auftauchen zuzusehen. Fünf der großen Tiere wechselten sich dabei ab, uns diese Freude zu bereiten. Der sich anschließende Sundowner und das Abendessen unter den Klängen der Wildnis rundeten den Tag vollends ab.
26.08. Fahrt zurück nach Namibia
Nachdem wir erfahren hatten, dass der Flug nach Maun erst um 10.30 Uhr starten sollte, machten wir zur Überbrückung der Zeit noch eine kleine Bootstour. Wir fuhren in eine für uns unbekannte Richtung und genossen die Landschaft und die Ruhe. Die morgendliche Trägheit eines Malachit-Eisvogels ermöglichte uns, ganz nah an ihn heran zu kommen. Wunderschön leuchtende Racken und anmutig fliegende Sattelstörche zogen vorbei – es war noch einmal herrlich! Während des Rückfluges genossen wir nochmals die Landschaft des Okavango-Deltas von oben, die sich in der Farbgebung deutlich von der angrenzenden trockenen Landschaft abhebt. Nach der Fülle des Wassers im Delta begleitete uns auf der Fahrt zurück nach Namibia die Kargheit und Trockenheit der Kalahari. Etwa 500 km fuhren wir durch diese weite Ebene, passierten einige Dörfer und erreichten die botswanisch-namibische Grenze. Die Grenzformalitäten hatten wir relativ schnell erledigt und nach wenigen Kilometern hatten wir dann auch die Zelda Guestfarm erreicht.
27.08. Windhoek
Morgens nutzten wir die Gelegenheit bei einem kleinen Spaziergang mit einem San, dessen Kultur kennen zu lernen. Drei Bewohner des Dorfes, welches auf dem Gelände der Zelda-Farm liegt, zeigten uns das Lesen von Fährten, erklärten uns Pflanzen und deren Nutzung bei der Jagd als Pfeilgift, zur Herstellung von Schmuck oder Werkzeug und als Heilmittel. Dieses Wissen wird auch heute noch deren Kindern vermittelt, obwohl diese nicht mehr so traditionell aufwachsen, denn nur noch etwa 5 % der alten Kultur wird wirklich gelebt. Die Fahrt nach Windhoek führte uns an zahlreichen Rinderfarmen vorbei und die Landschaft war durch Buschwerk geprägt. Nachdem wir unsere Unterkunft „Tamboti-Guesthouse“ gefunden hatten, machten wir uns zu einem Stadtbummel auf. Wir hielten uns an die Anweisung, nichts weiter mitzunehmen als etwas Geld in der Hosentasche. Das Craft-Centre in der Talstraße weckte unsere Neugierde, denn es gab allerhand schöne, geschmackvolle Handwerkskünste zu sehen und kaufen. An einigen Ständen wurden Produkte verkauft, deren Erlös an Hilfsprojekte geht – eine gute Sache, wie wir fanden! Das letzte Abendessen unserer Reise nahmen wir im NICE (Namibian Institute of Culinary Education) ein. In sehr schönem Ambiente gab es ein köstliches Essen, gekocht und serviert von Auszubildenden und wir können diese Lokalität nur weiter empfehlen!
28.08. Windhoek und Abschied
Der letzte Tag der Reise war da und wir nutzten die Zeit vor dem Abflug, um einige Sehenswürdigkeiten Windhoeks zu sehen. Bei der Durchfahrt fielen uns schon die deutschsprachigen Straßenschilder und Straßennamen auf. Viele Geschäfte haben deutsche Bezeichnungen und Namen. Interessant war der Blick vom Zoopark auf die Häuser gegenüber. Historische, kleinere Gebäude sind eingerahmt von modernen, futuristischen Hochhäusern. Der Besuch der Christuskirche, des Reiterdenkmals und der Alten Feste zeigte Spuren der ebenso deutschen Geschichte. Wir tätigten die letzten Einkäufe und verabschiedeten uns langsam von Namibia. Auf der Fahrt zum Flughafen hielten wir nochmals Ausschau nach Tieren und einige Warzenschweine verabschiedeten uns schließlich tierisch. In der Dunkelheit des frühen Abends hob unser Flugzeug ab und wir verabschiedeten uns von Namibia mit grandiosen Eindrücken und Erlebnissen, schönen Andenken und einer Speicherkarte voller tollen fotografischen Erinnerungen!
- RadreisendeDeutschland / 2018
Radreise durch Laos
- Tag: Ankunft in Luang Prabang
Gegen 15.00 h kamen wir in Luang Prabang an. Das Wetter war leider nicht so gut, doch es sollte zum Abend hin besser werden. Wir wurden von Somchai abgeholt, der uns zum Hotel brachte. Nach dem Einchecken führte uns Somchai durch die Stadt, wobei er sehr schnell bemerkte, dass sein Plan 2 Tempel und den Hügel zu zeigen nicht ganz durchzuhalten ist, wenn man mit zwei Personen unterwegs ist, die fotografieren und filmen wollen. Zunächst ging es zum Tempel Wat Xiengtong, dem schönsten und ältesten von Luang Prabang. 1560 gebaut wurde er nicht im Laufe der Jahhunderte geplündert und blieb somit gut erhalten. Der Tempel ist wirklich ein Prachstück. Wir hielten uns hier lange auf und wären noch länger geblieben, wenn nicht Somchai gedrängt hätte, dass wir weiter zum Phousi Hill müssten, wollten wir ihn noch Sonnenlicht sehen. Also zogen wir weiter zum Hügel inmitten Luang Prabang. Über 400 Stufen waren nun zu bewältigen und immer wieder gab es schöne Ecken zum Verweilen. Dabei gibt es aber immer nur kurze Blicke auf Luang Prabang, da durch die Bewaldung nicht die ganze Stadt auf einmal zu sehen ist. Oben angekommen versammelten sich dort schon zahlreiche Touristen, die auf den Sonnenuntergang warteten. Da dieser aber sicher aufgrund der Bewölkung nicht schön ausfallen wurde, gingen wir langsam zurück zum Hotel. Der Nachtmarkt war aufgrund einer Zeremonie nicht offen. Im Hotel angekommen verzichteten wir auf das Abendessen, um einiges an Schlaf aufzuholen.
- Tag: Fahrt nach Phosanvanh
Um 06.00 h klingelte der Wecker, da wir Luang Prabang am Morgen erleben wollten. Wir gingen wieder zu Nationalmuseum und beobachteten das Treiben dort. Leider kam man als „Falang“ (Begriff für Touris) nicht in das Museum rein. Aber auch an der Straße gab es ausreichend Motive. Gegen 07.00 h waren wir dann zurück im Hotel und begaben und dass zum Frühstück. Dort wurden wir dann von Noi, unserem Reiseleiter für die nächsten Tage abgeholt. Auf einer längeren Fahrt mit Regen ging es dann durch Bergland bis nach Phonsavanh. Die Landschaft ist hier stark zerklüftet und sieht auch bei Regen spannend aus. Unterwegs sahen wir immer wieder kleinere Gruppen von jungen Männern und Frauen, die sich in voller traditioneller Tracht schwarze Bällen zuwarfen. Noi erklärte uns, dass zum Neujahrsfest der Hmong die jugendlichen Singles mit diesem Spiel auf Brautschau gingen. Daher waren hierzu nur Singles zugelassen. Da hatten wir Glücke, dass wir das erleben durften, da dies nur zum Jahreswechsel stattfindet. Weiter ging es nach Phonsavanh, wo wir in einem schönen Hotel eincheckten. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Ebene der Steinkrüge, die wir morgen mit den Rädern erreichen wollten. Heute verzichteten wir nicht auf das Essen.
- Tag: Ebene der Tonkrüge
Die ganze Nacht regnete es durch, und zwar ziemlich heftig. Auch nach dem Frühstück um 07.00 Uhr regnete s noch leicht. Wir richteten trotzdem unsere Räder und fuhren zunächst in den Ort, um auf dem Markt Obst für den Mittag einzukaufen. Dann ging es nicht wie geplant zunächst zum Site 2 der Ebene der Tonkrüge sondern erst zum Site 1. Hier wollten wir uns dann erkundigen, ob die Piste zu Site 2 möglich ist. Am Site 1 angekommen regnete es immer noch und wir warteten dort kurz ab. Schließlich entschieden wir uns zum Hotel zurückzufahren, um dort in den wärmeren Zimmern darauf zu warten, dass der Regen aufhörte. Bis zur Ebene der Tonkrüge waren wir somit erst 11,5 km geradelt auf flacher Strecke. Zum Einradeln war das ganz OK. Um 14.00 h hörte dann der Regen auf und wir fuhren mit dem Fahrzeug zurück zum Site 1. Wir blieben dort etwa ein Stunde, um diese interessanten Tonkrüge zu bestaunen, deren Ursprung noch nicht ganz geklärt ist. Da die Piste zu Site 2 aufgrund des Regens nicht befahrbar war, fuhren wir zurück nach Phosanvanh, wo wir uns im Büro des MAG (Mine Advisory Group) über die Problematik der nicht gezündeten Bomben des Vietnam-Krieges informierten. Laos wurde, obwohl nicht im Krieg, von den Amerikaner flächenbombardiert, da der Nachschub der Vietcong über Laos lief und d auch im Norden von Laos eine prokommunistische Gruppierung lebte. Eine erschütternde Sache, die Laos noch Jahre beschäftigen wird. Nach dem Abendessen im Ort ging es dann zurück zum Hotel. Für die nächsten Tage ist Sonne und kein Regen vorhergesagt.
- Tag: Radtour nach Muan Kham
Wir starteten heute recht früh am Morgen und verließen Phonsavan in östliche Richtung. Zunächst ging es durch die Stadt bis wir nach 9 km endlich in etwas unbesiedeltere Gebiete kamen. Es wurde ländlicher und der Verkehr ruhiger. Nach 28 km Radetappe machten wir dann eine Rast. Nach dem Mittagessen verließen wir dann hier die Hauptstraße und fuhren auf unbefestigter Straße weiter. Die nächsten 38 km auf dieser unbefestigten Straße waren einfach traumhaft. Immer wieder tolle Ausblicke und kleine Dörfer, die wir durchradelten. Wir waren im Gebiet der Hmong und auch zum Zeitpunkt des Neujahrsfestes der Hmong. So bekamen wir eine zweite Tradition der Hmong zum Neujahr mit, den Bullenkampf. Dieser ist jedoch so harmlos, dass selbst Tierschützer wohl wenig zu beanstanden hätten. Spaß brachte er den Hmong auf alle Fälle. Wir fuhren weiter und hatten nach einer längeren Abfahrt dann ein herrliches Tal mit schönen Dörfern. Hier sahen wir wieder das Ballspiel der Hmong. Weiter ging es dann leicht bergauf und bei der letzten Abfahrt des Tages wieder traumhafte Ausblicke auf die Bergwelt von Nordlaos. Wieder an der Asphaltstraße wurden wir dann von unserem Begleitfahrzeug abgeholt, da es durch unsere Filmerei schon etwas spät geworden war. So fuhren wir die letzten 7 km zum Hotel im Fahrzeug.
- Tag: Fahrt nach Vieng Thong
Heute änderten wir leicht das Programm, da wir neben der Radtour auch noch neue Gebiete und Sehenswürdigkeiten erkunden wollten. Von den 89 km und 2000 hm, die es zum nächsten Ziel waren radelten wir nicht alles. Am Morgen besichtigten wir eine Höhle, in der während des Vietnamkrieges knapp 800 Laoten ums Leben kamen. Um den Nachschub nach Vietnam zu unterbinden und weil man in Laos auch Kommunisten vermutete wurden auf Laos, obwohl man nicht im Krieg war, mehr Bomben geworfen als im gesamten zweiten Weltkrieg zusammen. Und das einfach flächendeckend mit Streubomben, die selbst heute noch viele Opfer fordern. Während man sich in Vietnam noch an Regeln hielt (keine Schulen, keine Tempel) wurde in Laos einfach wahllos abgeworfen. Die 800 Leute in der Höhle hatten einfach Pech, dass eine Bombe den Eingang der Höhle traf. Etwas bedrückt ging es dann mit einigen Radstrecken weiter nach Nam Neun. Dort entschieden wir, die Stätte von Hin Tang mit den seltsamen stehenden Steinen noch am Nachmittag zu besichtigen. Diese Stätte ist insofern interessant, dass der Besuch vom Dorf organisiert wird. Für einen Preis von 5 € wird ein Führer bereitgestellt, der einem die Steine nach einer kleinen 45-minütigen Wanderung zeigt. Die Herkunft dieser Steine ist allerdings nicht geklärt. Im gesamten Jahr schauen sich allerdings nur ca. 60 Touristen diese Stätte an. Zurück in Nam Neun entschieden wir bereits nach Vieng Thong weiter zu fahren, da dort das Hotel WIFI hat und wir nach Alternativen zur Radelstrecke auf der Straße suchten. Leider war da nichts im Internet zu finden. Eine Straße abseits der normalen Verkehrsstraße wäre optimal, aber die Hauptstraße ist auch noch nicht so sehr befahren und bietet immer wieder tolle Aussichten.
- Tag: Vieng Thong
Heute erkundigten wir uns, welche Besuchsmöglichkeiten der nahe gelegene Nationalpark Nam Et-Phou Loei hat. Die wohl schönste Möglichkeit bleibt uns aufgrund Zeitmangel leider verwehrt. Dies wäre mit dem Boot ins Kerngebiet zu fahren, um dort zu übernachten und am nächsten Morgen zurückzukommen. Daher machten wir eine dreistündige Wanderung im Bereich der Hot Springs. Eine äußerst interessante Aussichtsplattform und einer schöner Urwald-Pfad waren weitere Sehenswürdigkeiten dieser Tour. Nach der Wanderung hatten wir dann noch Zeit, um gegen unser laotisches Team im Boulespielen zu verlieren. Den Tag beschlossen wir bei Sticky Rice und vergeblichen Versuchen etwas laotisch zu lernen. Da die laotische Sprache auch von den Tonarten lebt, war das für mich von vorne hinein ein sinnloses Unterfangen. Morgen geht es dann wieder auf das Rad.
- Tag: Radeln nach Viang Kham
Ein Transfer brachte uns nach Muangmouay. Dort sattelten wir unter Beobachtung zahlreicher Kinder unsere Räder und machten uns auf den Weg auf einer der Seitenstraßen. Laut Karte ging die Piste immer am Fluß entlang. Das stimmte dann zwar auch, aber wir bewegten uns immer von knapp oberhalb des Flusses bis weit oberhalb des Flusses. So gab es dann auch einige Stellen, die zum Schieben verlockten. Das waren bestimt 20 %-Steigungen. Das war am Anfang etwas mühsam, doch schon bald wurde die Strecke humaner. Den Fluss hatten wir oft im Blick und auch durch den einen oder anderen Ort kamen wir. Dabei merkten wir schon einen großen Unterschied zwischen den entlegenen Orten auf unserer Radpiste und den Orten an der Straße. Die entlegeneren waren wesentlich schöner und auch sauberer. Nach einer längeren Talfahrt kamen wir dann an eine Kreuzung, bei der es dann links zur Hauptstraße ging, wie man uns mitteilte. Das sollte aber noch über 2 Stunden dauern, die erste Zeit davon steil bergauf. Doch nur wer den Berg erklimmt hat nachher die tolle Aussicht. Für uns bedeutete dies, dass wir auf einer tollen Kammfahrt einen tollen Ausblick auf beide Seiten hatten. Nach einer kurzen, aber steilen Abfahrt kamen wir dann auf die Asphaltstraße, die uns dann zu unserem Übernachtungsort Viang Kham brachte.
- Tag: Radeln nach Muong Ngoi
Wiederum ein kurzer Transfer im Fahrzeug brachte uns nach Poutipheung. Dort ging es wieder auf die Räder und auf eine Piste. Auch hier hieß es zunächst an Höhe gewinnen. Die Aussicht war zunächts nicht ganz so schön, da wir hier schon größere Flächen an abgeholzten Hängen sahen. So ging es knapp 22 km bis zu einem Ort, an dem sich die Straße teilte. Wir wählten den neuen Weg nach links, der uns nach Muong Ngoi bringen sollte. Die Straße ist recht neu, wird aber noch kaum von Fahrzeugen genutzt. So hatten wir dann auch eine ruhige Fahrt mit herrlichen Aussichten. Dann erfolgte eine lange Abfahrt, die uns den wunderschön gelegenen Ort Muong Ngoi näher brachte. Herrliche Kegelberge ließen uns immer wieder anhalten, um Bilder zu machen. Am Ende erfolgten dann noch zwei Furtendurchfahrten, bis wir unser heutiges Ziel erreichten. Wir waren wieder im Gebiet der „Falang“ (Touristen) angekommen. Unsere Radtour endete dann auch hier am Ufer des Flusses Nam Ou.
- Tag: Fahrt nach Nong Khiao
Nach dem Frühstück ging es mit einem Speedboat zunächst flussaufwärts. Nach ca. 50 min erreichten wir einen kleinen Ort am Ufer des Nam Ou. Dieses Dorf ist ein typisches Dorf der Khmu, einem der Volksstämme in Laos. Die Dorfstruktur ist noch ursprünglich, doch das Leben hat sich schon dem Tourismus angepasst. So werden hier wunderschöne Webereien angeboten. Nach dem Besuch ging es dann mit dem Speedboat nach Nong Khiao. Nong Khiao liegt ebenfalls herrlich und wir verbrachten den Nachmittag diesen Ort zu erkunden. Auch unsere Lodge lag wunderschön am Fluss.
- Tag: Fahrt nach Luang Prabang
Durch einen Dammbau ist es nicht mehr möglich mit dem Boot von Nong Khiao nach Luang Prabang zu fahren. Daher brachte uns ein Fahrzeug zurück nach Luang Prabang, wo wir den Nachmittag damit verbrachten die zahlreichen Tempel der Stadt zu fotografieren. Am Abend besprachen wir mit der örtlichen Agentur noch die nächsten Tage und ging anschließend auf den schönen Nachtmarkt. Hier wurde viel schönes Handwerk angeboten, doch wir hielten uns mit dem Kauf zurück, da wir dies lieber in den kleinen Orten machen wollen, um die Hersteller direkt zu unterstützen.
- Tag: Luang Prabang
Wir standen früh am Morgen am Morgen auf, um die Frühzeremonie der Mönche beizuwohnen. Die Mönche dürfen nur zwei Mal am Tag essen. Morgens und mittags. Dann muss bis zum nächsten Morgen gefastet werden. Die Mönche gehen dabei auf die Straße und werden dort von den Einheimischen mit Essen beschenkt. Dies hat eine große Bedeutung sowohl für Mönch wie auch Schenkendem. Daher wird an allen Ecken auf Schildern aufgefordert dies nur mitzumachen, wenn man dies aus wirklicher Überzeugung macht. Was ich den meisten Touris, die hier auch was geben absprechen möchte. Mir kam es so vor, als wenn die das als Spiel ansehen und somit die Zeremonie ins Lächerliche ziehen. So kommen manche Touristengruppen mit Bussen angekarrt, um sich dann zu den Schenkenden zu setzen. Noch während der Zeremonie und noch einige Mönche im Anmarsch sind, springen die auf, um zu Ihren Bussen zu rennen, um selber pünktlich am Frühstückstisch zu sein. Gebräuche und Sitten verschiedener Länder zu respektieren ist so einfach und sollte eine Selbsverständlichkeit sein. Leider ist dies häufig noch nicht der Fall. Genauso schlimm sind die doch leider zahlreichen spärlich bekleideten Touris. Wir gingen dann selber zurück zum Frühstückstisch und gingen anschließend an den Mekong, wo wir eines der Ausflugsboote nahmen, um die Höhlen von Pak Ou zu besichtigen. Es war noch richtig frisch am Morgen, aber bei Ankunft an den Höhlen kam die Sonne dann wie bestellt heraus. In diesen Höhlen (Upper and Lower Cave) stehen Tausende Buddhastatuen. Ein interessanter Ort. Es ging dann zurück nach Luang Prabang wo wir uns ein Tuk Tuk mieteten um uns zu den Wasserfällen von Tad Sae zu bringen. Auch dieser Ort ist aufgrund der Nähe zu Luang Prabang recht touristisch, aber die Wasserfälle sind trotzdem sehr schön. Wir hielten uns dort eine Stunde auf, bevor wir zurück nach Luang Prabang fuhren. Dort nahmen wir dann den Nachtbus nach Vientiane um 19.30 h. Der Bus war voll, sa dass es dann doch sehr beengt zuging.
- Tag: Vientiane
Gegen 05.00 h erreichten wir müde Vientiane. Ein Sammeltaxi brachte uns in die Stadt, so dass wir sogar um 06.00 h schon einchecken konnten. Das nutzen wir natürlich, um uns nochmal 2 Stunden aufs Ohr zu legen. Dann begann unsere Besichtigung von Vientiane, die so ganz anders ist als Luang Prabang. In Vientiane gibt es schon mal Stau, es gibt große Protzbauten, und insgesamt ist es hier viel hektischer als im ruhigen Luang Prabang. Zunächst gingen wir zur schwarzen Stupa, That Dam. Von dort liefen wir dann weiter zum laotischen Arc de Triomphe, Patou Say. Dieser Bau ist ein Triumphbogen mit asiatischen Elementen und war zur Zeit des Baues ein Wahrzeichen für die Korruption in diesem Lande. Vieles der Hilfsgelder, die für den Bau gegeben wurde liefen in andere Kanäle. Letzter und längster Besichtigungspunkt des heutigen Tages war das Wahrzeichen von Laos, That Luang, eine golden erscheinende Stupa etwas außerhalb des Zentrums. Als wir ankamen, wurden wir Zeugen einer Trauerfeier, die wir etwas verfolgten. Dann besichtigten wir die Gebäude der Anlage, inklusive der Stupa. So waren wir bestimmt 3 Stunden in dieser Anlage. Ein Tuk Tuk brachte uns dann zurück zum Hotel.
- Tag: Vientiane
In der Nacht wurden meine Zahnschmerzen, die ich seit 4 Tagen hatte, wesentlich schlimmer. Anfangs hatte ich noch Schmerzmittel auf Basis von Paracetamol genommen, am gestrigen Tag hatte ich in nder Apotheke Ibuprofen bekommen. Das sollte sich rächen, den Ibuprofen lässt wohl eine Entzündung stärker werden. Daher beschloss ich in Vientiane, trotz des schlechten Rufes, zu einem Zahnarzt zu gehen. Ich erkundigte mich und die beste Adresse war wohl das Centre Medical de l’Ambassade Francaise. Dort bekam ich dann auch einen Termin bei einem französischen Arzt, der eine Entzündung des Wurzelkanals eines Backenzahn feststellte. So bekam ich neben Antibiotika und dem Hinweis auf die schlechte Wahl von Ibuprofen auch noch die Aussicht auf eine Wurzelbehandlung Anfng 2014. Aber immerhin rechne ich jetzt, dass die Schmerzen langsam nachlassen. Während ich so einen weniger schönen Termin wahrnahm, nutzte Detlef die Zeit, um Aufnahmen zweier interessanter Tempel zu machen. Gegen Mittag trafen wir uns dann wieder und fuhren mit Tuk Tuk zum 25 km entfernten Buddhagarte Wat Xieng Khuan. In diesem relativ kleinen Areal stehen zahlreiche Buddhastatuen, die den Spendern ein gutes Karma bescheren sollten. Ob dies dann auch gelang ist allerdings ungewiss. Zurück bleibt eine etwas seltsame Mischung unzähliger Buddhastatuen. Nach der Besichtigung brachte uns ein Tuk Tuk wieder zurück zum Hotel.
- Tag:Abreise
Am heutigen Tag erfolgte der Transfer zum Flughafen und der Heimflug.
- ReisendeDeutschland / 2015
Sri Lanka Rundreise – Insel der Vielfalt
Neugierig machten wir uns auf den Weg, die tropische Insel Sri Lanka auf einer Rundreise kennen zu lernen. Was würde uns erwarten? Stimmen die Informationen aus dem Reiseführer? Die Reiseausschreibung „Rundreise durch Sri Lanka“ hat uns 22 spannende Tage versprochen – hier nun der Bericht zu dieser Reise.
- Tag: Ankunft und Besichtigung von Muthurajawela
Frühmorgens kamen wir in Colombo voller Spannung, was uns auf unserer Rundreise durch Sri Lanka erwarten wird, an. Nach einem kurzen Transfer zum Hotel in Negombo setzten wir mit unserem Fahrer zusammen und besprachen kurz das Programm. Da heute das Feuchtgebiet von Muthurajawela auf dem Programm stand und dies am besten am Nachmittag zu besuchen ist beschlossen wir den Tag zunächst langsam anzugehen. So legten wir uns kurz noch 3 Stunden aufs Ohr, um dann um 10.00 h aufzustehen und einen kleinen Gang durch das Dorf zu machen. Prompt wurden wir von einem Singhalesen angesprochen, der uns – ohne Geld, wie er beteuerte – das Dorf zeigen wollte. Dies machte er dann auch und zeigte uns den kleinen Fischmarkt, die Kirche, die Schule und auch den Kindergarten. Ein netter Beginn und Geld wollte Silvester wirklich nicht! Der Beginn unserer Rundreise durch Sri Lanka war das Feuchtgebiet Muthurajawela, wo wir in einem kleinen Boot das Feuchtgebiet durchfuhren. Neben einer schönen Landschaft sahen wir auch zahlreiche Eisvögel, die Brahminenweihe und auch einen Waran. Eine schöne Tour und ein eindrucksvoller Start unserer Sri Lanka Rundreise.
- Tag: Anawilundawa und Wilpattu Nationalpark
Nach dem Frühstück ging es aus dem klimatisiertem Hotel raus in die tropische Wärme. Es ging zunächst zum Reservat Anawilundawa. Dies ist ein Paradies für Vögel. Leider war hier während der letzten Wochen eine Dürre, so dass das Reservat für diese Jahreszeit erstaunlich wenig Wasser hatte. An den verbleibenden Pfützen sammelten sich trotzdem einige interessante Vögel: Schwarzkopfibis, Silberklaffschnabel, Brahminenweihe, Braunliest und viele andere exotische Arten. Es ließ sich auch wieder ein Waran blicken. Dann ging es weiter zum Wilpattu-Nationalpark, der bekannt für seine Leoparden ist. Auf einer 5-stündigen Safari am Nachmittag sahen wir leider keine Leoparden. Damit gehören wir zu den 60 bis 70 % die auf einer Rundreise durch Sri Lanka kein Glück haben. Leider ließen sich auch keine Elefanten oder Lippenbären blicken. Dafür sahen wir Schakale, Alligatoren und zahlreiche Vogelarten. Dafür war die Landschaft sehr interessant und abwechslungsreich. In der Dunkelheit fuhren wir dann weiter nach Anuradhapura, wo wir uns den Heiligen Bodhi-Baum in der Nachtstimmung ansahen. Der Tempelbereich war zu dieser Tageszeit fast mystisch und ein tolles Erlebnis!
- Tag: Anuradhapura und Fahrt nach Jaffna
Heute standen wir früh auf, denn wir wollten uns das historische Anuradhapura ansehen, ein Muss jeder Sri Lanka Rundreise. Wir sahen wir uns die bedeutendsten Ruinen aus längst vergangenen Zeiten an und besuchten auch einige unbekannte Ecken wie die uralten Königsbäder, die traumhaft gelegen sind. Die umliegenden Stauseen sind bis zu 1500 Jahre alt und unser Fahrerguide brachte uns sehr anschaulich die Geschichte näher. In den nächsten Tagen sollten wir sein umfangreiches Wissen sehr zu schätzen wissen. Die einzigen Bewohner der antiken Stätten sind heutzutage nur noch die Hutaffen. Dann begann unser Abenteuer in den Norden. Wir wussten nicht was uns erwartet, denn der Norden war bis vor kurzem nicht bereisbar. Auch heute fehlt der Norden auf fast allen Sri Lanka Rundreisen. Trotz der teilweise schlechteren Straßenverhältnisse und der Kontrollen kamen wir dann doch recht zügig voran und trafen am Spätnachmittag in Jaffna ein. Unser erster Eindruck war sehr positiv. Die Stadt ist lebhaft und von den Kriegsschäden ist nicht viel zu sehen. Nach dem Einchecken im Hotel machten wir noch einen Bummel durch die Stadt und über den Markt. Die Vielfalt der verschiedenen Früchte machte uns hungrig und die ein oder andere Frucht konnten wir hier schon probieren. Und wir freuten uns schon auf zwei erlebnisreiche Tage in Jaffna und Umgebung.
- Tag: Tempel von Nagadeepa
Unser erstes Ziel unserer Rundreise durch Sri Lanka am heutigen Tag war die Insel Nagadeepa mit einem sehr wichtigen buddhistischen Tempel. Auf einer Dammstraße durch Wüsten ähnliche Landschaft und über zwei Inseln ging es zum Fährhafen, wo wir eine kleine Personenfähre nahmen. Von weitem war schon der hinduistische Tempel mit seinen unzähligen bunten Figuren zu sehen. Doch unser Ziel war zunächst der buddhistische Tempel, wo der erste buddhistische Mönch von Indien landete. Die Bedeutung des Tempels ist groß, aber rein außerlich ist er eher unspektakulär. Für uns war der farbenfrohe hinduistische Tempel interessanter, vor allem da wir eine Puja, eine Art Opferfeier miterleben durften. Anil, der uns auf der gesamten Sri Lanka Rundreise begleitete, erklärte uns die wichtigsten Riten, so dass wir das Gewusel etwas besser verstehen konnten. Mit der Fähre ging es dann zurück nach Jaffna, von wo wir den nördlichen Teil der Halbinsel besichtigten: den Nilavari-Brunnen, eine wichtige Wasserquelle, die in dieser trockenen Gegend die Landwirtschaft ermöglicht, die Keerimalai-Quelle, eine Süßwasserquelle direkt am Meer gelegen und die als Bad benutzt wird und die Stupas von Kantarodai, vermutlich Grabstupas zahlreicher Mönche. Heute sind nur noch 20 der ursprünglich wohl knapp 70 Stupas zu sehen. Und natürlich eine tolle Landschaft mit den Palmyra-Palmen.
- Tag: Jaffna und Umgebung
Heute war ein ruhigerer Tag. Zunächst ging es zu einem kleinen Tempel, in dem wir eine private Puja-Zeremonie sehen und erleben konnten. Anschließend ging es zum Fort, wo zur Zeit Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten stattfinden. Auch wenn noch viel zu tun ist, ist das Fort beeindruckend. Ein Gang auf der Festungsmauer zeigt, dass dies wohl eine Hauptattraktion werden wird, wenn das Fort wieder renoviert ist. Vom Fort ging es dann zur St. Marys Kathedrale, ein mächtiger Bau in einem schönen Viertel, etwas entfernt vom Zentrum. Hier herrschte eine sehr ruhige Stimmung, im Gegensatz zum lebendigen Treiben im Zentrum. Das lebendige Treiben setzte sich jedoch beim Besuch in einem der wichtigsten hinduistischen Heiligtümer Sri Lankas, im Nallur Kanaswamy Tempel, fort. Der riesige Tempel füllte sich schnell mit Menschen, denn es war wieder einmal Puja-Zeit. Andächtig, aber leicht chaotisch erlebten wir die Gläubigen und die Zeremonie. Es ist immer wieder ein tolles Erlebnis! Zu guter Letzt besichtigten wir dann noch die Library, die 2003 wieder eröffnet wurde, nach dem dort eine der größten Büchersammlungen Sri Lankas einem Brand zum Opfer fielen.
- Tag: eine Fahrt durch die neuere Geschichte
Heute war unser erstes Ziel unserer Rundreise durch Sri Lanka Point Pedro, der nördlichste Punkt Sri Lankas. Außer einem kleinen Fischerdorf und einem Leuchtturm ist hier nicht viel zu sehen. Interessanter war das Dünengebiet von Manalkadu. In diesem kleinen Örtchen starben am 26.12.2004 72 Menschen durch den Tsunami. Von dort fuhren wir auf einer Seitenstraße in Richtung Elephant Pass, dem „Ausgang“ der Jaffna-Halbinsel. Die Fahrt war äußerst interessant. Auf der rechten Seite lag eine Lagune mit tausenden von Vögeln, auf der linken Seite arbeitete das Militär. Die Tätigkeit wurde einem schnell bewusst. Alle 20 m hingen rote Schilder: „Achtung: Minengebiet“ und jeweils 5 m neben der Straße war das Gelände schon von Minen geräumt. Dahinter war das Betreten auf eigene Gefahr. Aus diesem Grund war das Vogelgebiet Chundikkulam nicht zu besichtigen. Schade, aber dies ist ein Teil der Geschichte des Landes! Anschließend ging es dann auf einer längeren Fahrt nach Trincomalee, wo wir direkt am Strand untergebracht waren. Ein kurzer Besuch der heißen Quellen von Kanniyai rundete den erlebnisreichen Tag ab. So langsam näherten wir uns den klassischen Zielen einer Sri Lanka Rundreise. Trincomalee gehört noch nicht ganz dazu. Im Sommer ist es aber die optimale Ecke um eine Sri Lanka Rundreise am Strand zu beenden.
- Tag: Age-Ceremony in Trincomalee
Das Fort Frederick in Trincomalee und das auf dem Fort liegende hinduistische Kloster waren unsere Ziele. Das Kloster liegt direkt auf dem Swami Rock, der ca. 100 m zum Meer abfällt. Dann erlebten wir durch Zufall den Höhepunkt des Tages. Wir sahen eine große Menge an festlich gekleideten Menschen und schauten dem Treiben etwas zu. Und prompt waren wir mittendrin in einer Zeremonie zu Ehren eines Mädchens, das zur Frau wurde. Während der ersten Monatsblutung wird das sri lankische Mädchen 6 Tage versteckt, um dann am siebten Tag die Zeremonie wie eine „erste Hochzeit“ zu feiern. Dementsprechend sah das Mädchen auch aus: festlich gekleidet und mit Schmuck geziert. Bekannte und Verwandte sind eingeladen, geben dem Mädchen Geschenke und es wird gefeiert. Eine Frau erklärte uns das Ritual und den Ablauf der Feier. Schließlich wurde uns noch Mittagessen angeboten. Wir aßen, typisch für die Insel, wie alle anderen Gäste auch, mit den Fingern. Ein sehr interessantes Erlebnis und tolle Gastfreundschaft. Am Nachmittag nahmen wir dann ein kleines Boot, um die Bucht nördlich von Nilaveli zu erkunden, doch wegen starken Regens mussten wir die Bootstour abbrechen.
- Tag: UNESCO-Weltkulturerbe Dambulla und Sigiriya
Zuerst mussten wir am heutigen Tag die Strecke von Trincomalee nach Dambulla zurück legen. Auf der Strecke waren viele Baustellen und wir erlebten hautnah den Straßenbau des Landes – echte Knochenarbeit. In Dambulla angekommen, besichtigten wir sofort den Höhlentempel, ein Klassiker einer jeden Sri Lanka Rundreise. Nachdem wir etwa 200 Höhenmeter überwunden hatten, mussten wir die Schuhe ausziehen, um den Tempel betreten zu können. In 5 Grotten konnten wir tolle, uralte Fresken und zahllose Buddha-Figuren sehen. Die Grotten sind aus verschiedenen Jahrhunderten und entsprechend beeindruckend. Ein weiteres Weltkulturerbe konnten wir nachmittags in Sigiriya erklimmen. Wieder ging es 200 m über Treppenstufen auf ein Plateau, auf dem die Fundamentreste einer Palastanlage zu sehen sind. Auf dem Weg dahin sahen wir die berühmten Wolkenmädchen, anmutige Mädchen zu sehen als Fresken aus dem 5. Jh. Sigiriya gilt als spektakulärster Ort der Insel und trägt dieses Prädikat zu recht. Wir hatten nicht genug Phantasie, um uns die Dimension der Palastanlage, wie sie gebaut wurde und wie die Menschen dort lebten, vorstellen zu können.
- Tag: Polonnaruwa und Nationalpark Kaudulla
Nach einem Hotel in einem Naturidyll steuerten wir auf Polonnaruwa zu, eine uralte Stadt, die ebenfalls ein Naturidyll zwischen Ruinenmauern ist. Sri Lankas Hauptstadt für 200 Jahre ist ein Muss auf einer Rundreise durch Sri Lanka und gefiel uns besser als Anuradhapura. Die Ruinen der alten Königsstadt aus dem 12. Jahrhundert zeigten uns eindrucksvoll die Geschichte der Insel. Ehemals riesige Königspaläste, Tempel und eine riesige Klosteranlage forderten unsere Fantasie, die Großartigkeit lebendig werden zu lassen. Erstaunt waren wir über die Tatsache, dass wir sogar in ruinösen Tempeln die Schuhe ausziehen mussten. Nach diesem kulturellen Erlebnis war für uns wieder ein Nationalpark im Programm: der Kaudulla NP. Mit einem engagierten Fahrer durchstreiften wir den Park auf der Suche nach Elefanten und Vögeln. Nachdem wir schon etliche Vögel auf der Speicherkarte verewigt hatten, startete die Suche nach Elefanten. Schließlich bekamen wir 7 Elefantenbullen zu sehen.
- Tag: Nationalpark Wasgamuwa
Heute waren die scheuen Lippenbären auf dem Programm. Dafür ging es Richtung Wasgamuwa Nationalpark. Auf dem Weg dorthin besuchten wir spontan einen kleinen, entlegenen Tempel, der sehr historisch ist. Eine 2000 Jahre alte Stupa begrüßte uns und Anil, unser Fahrerguide, wurde von einem Mönch begrüßt. Dieser zeigte uns schließlich die Umgebung und lud uns in sein Haus ein. Nach einer Tasse Zitronenwasser, mit frisch vom Baum geernteten Zitronen, fuhren wir dann zum Nationalpark Wasgamuwa. Dieser ist bekannt für seine Lippenbären, doch leider sollten wir kein Glück haben. Hierfür soll sowieso der April der beste Monat sein. Stattdessen genossen wir die Landschaft und sichteten dafür ein Krokodil. Dann ging es im Dunkeln in den Knuckles Nationalpark. Dieser ist bekannt für seine Lippenbären, doch leider sollten wir kein Glück haben. Hierfür soll sowieso der April der beste Monat sein. Stattdessen genossen wir die Landschaft und sichteten dafür ein Krokodil. Dann ging es im Dunkeln in den Knuckles Nationalpark.
- Tag: Wanderung im Nationalpark und UNESCO-Weltnaturerbe Knuckles-Gebirge
Der Knuckles Nationalpark ist zugleich auch Weltnaturerbe. In diesem Park sind jedoch keine Pirschfahrten das übliche Programm während einer Rundreise durch Sri Lanka, hier wird gewandert! Also schnürten wir unsere Wanderschuhe und machten uns mit einem Wanderführer auf eine sehr schöne und lehrreiche Wanderung auf. Es war sehr windig, so dass wir auf der Tour wenig Vögel sahen, dafür trafen wir immer wieder auf Elefantenhaufen, riesige Spinnennetze und ebensolche Bewohner. Auch der Weg durch das ursprüngliche Dorf war ein tolles Erlebnis. Wir sahen die Menschen während der Verarbeitung des Reises. Die Tour selber führte durch verschiedene Waldabschnitte und kann nur weiter empfohlen werden. Sie endete an einem Fluss mit natürlichen Badepools. Eine herrliche Abkühlung. Es wundert eigentlich, dass bei den meisten Rundreisen durch Sri Lanaka dieses Gebiet fehlt.
- Tag: weitere Wanderung im Knuckles-Gebirge und Fahrt nach Kandy
Gut gestärkt machten wir uns auf eine weitere, kleinere Wanderung in den Knuckles auf. Zuerst führte uns der Weg durch einen Pinienwald. Tannenzapfen säumten den Weg, ein Zimtstrauch stand am Wegesrand und ein Gefühl von Weihnachten kam auf, aber die Temperatur ließ uns in der Realität bleiben! Schließlich kamen wir an den Reisterrassen-Feldern an. Querfeldein gingen wir auf den schmalen Trennwällen hindurch. Rechts und links erhoben sich die dicht bewaldeten Berge – eine tolle Kulisse. Bei einem kurzen Stopp an einem Haus bekamen wir Jack-Frucht angeboten und wir erlebten wieder einmal die tolle Gastfreundschaft auf unserer Rundreise durch Sri Lanka. Nach Beendigung der Tour fuhren wir nach Kandy. Die alte Königsresidenz Kandy ist ebenfalls von dicht bewaldeten Bergen umringt und hat sogar einen Regenwald mitten in der Stadt. Unter 40 m hohen Bäumen zu stehen, die dicht mit Kletterpflanzen bewachsen sind, ist ein erhebendes Gefühl. Nach diesem Naturerlebnis war wieder Kultur angesagt: Wir besuchten eine Kultur-Show. Sri lankische Tänze, die Teil des hinduistischen und buddhistischen Glaubens sind, wurden mit Trommelklängen aufgeführt. Schillernde Kostüme und Trachten taten ihr Übriges. Rechtzeitig zum buddhistischen Puja im berühmten Zahntempel, war die Show zu Ende und wir konnten dies auch noch sehen.
- Tag: Zahntempel und Fahrt nach Nuwara Eliya
Der Tag begann mit einem Bummel über den bunten Markt. Stoffe, Kleidung, Nähereien, Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch wurden feil geboten. Die bunte Vielfalt, der Rummel und das emsige Treiben der Händler waren faszinierend anzuschauen. Wir kauften etwas Obst und fuhren weiter in Richtung Nuwara Eliya. Die Fahrt führte uns immer weiter hoch in die Berge, durch Hochland-Teeplantagen und Gemüsefelder bis auf 1880 m. Auf der Fahrt besichtigten wir eine Teefabrik, in der uns anschaulich die Verarbeitung der Blätter bis zum trinkfertigen Tee gezeigt wurde. Eine Tasse Tee rundete den Besuch ab. Während der Fahrt sahen wir schließlich auch die Frauen, die die Teeblätter ernten. In Nuwara Eliya angekommen, bekamen wir zuerst einen kleinen Kälteschock, denn die Temperatur ist in dieser Höhe doch wesentlich geringer, aber die Blumenpracht erinnerte an unsere Gärten im Sommer. Die Briten haben den Ort geprägt, was deutlich am Golfplatz, dem Park und an etlichen Häusern bei einer Rundreise durch Sri Lanka zu sehen ist.
- Tag: Zugfahrt und Besteigung Adams Peak
Da in unserem Reiseführer die Zugfahrt durch das Hochland als besonders schön beschrieben wurde, beschlossen wir eine kleine Etappe mit der sri lankischen Bahn zurückzulegen. Nach dem Kauf der Fahrkarte (80 Cent pro Person) warteten wir in einer bunt gemischten Menge auf dem Bahnsteig, Ratternd und zischend näherte sich der Zug. Es gab nur zwei Klassen, die zweite und die dritte. Und weil in beiden Klassen kein Sitzplatz mehr zur Verfügung stand, verbrachten wir die Fahrt stehend im Buffetwagen der dritten Klasse. Frische Luft gab es während der ganzen Fahrt, denn die Türen blieben offen. Außerdem passierten immer wieder Männer mit großen Körben die Abteile und boten verschiedene Snacks an. Nach einer etwas über einer Stunde dauernden Rüttelfahrt erreichten wir Hatton, unseren Zielbahnhof. Von hier ging es wieder mit dem Auto an den Fuß des Adams Peak. Kurz nach Ankunft machten wir uns dann auf den Weg zum Adams Peak. Dabei gab es 4.800 Stufen und 7 km zu überwinden. Da zur Zeit keine Pilgersaison ist, hatten wir den Weg für uns allein. Daher kamen wir auch recht gut voran und waren nach knapp 4,5 h wieder zurück. Leider spielte das Wetter aber nicht mit, so dass wir keinen Ausblick hatten. Normalerweise wird auf einer Rundreise durch Sri Lanka in unserem Winter der Adams Peak abends bei greller Beleuchtung bestiegen. Dann ist allerdings der Weg voll von Pilgern und es dauert länger.
- Tag: Wanderung zum Hulan Ella Wasserfall
Entspannt begannen wir den heutigen Tag, denn unsere Wanderung sollte erst gegen Mittag beginnen. Mit dem Auto ging es dann zum Startpunkt der Wanderung, einem kleinen Dorfkloster. Durch Trockenwald führte uns der Weg bis zu einem Fluss, den wir durchqueren mussten. Hier trafen wir auf Edelsteinschürfer, die uns die Ausbeute des Morgens zeigten. Anschließend ging es kniehoch durch den Fluss. Am anderen Flussufer machten wir eine kleine Rast mit Picknick. Dann ging es eine weitere Stunde weiter bis zu unserem Camp, am Hulan Ella Wasserfall gelegen. Mit viel Mühe war dieses Camp von den Leuten aufgebaut worden, sogar ein Toilettenhäuschen gab es. Nach einem leckeren Abendessen unter freiem Himmel ging es dann früh ins Bett. Ein Lagerfeuer sollte wilde Elefanten vom Camp fernhalten.
- Tag: Fahrt zum Sinharaja-Regenwald
Nach einem frühen Frühstück setzten wir unsere Wanderung immer am Fluss entlang fort. Wir stapften durch den trockenen Wald. Elefantendung deutete darauf hin, dass die Dickhäuter diesen Weg auch schon gegangen waren. Am Wegesrand zeigten sich uns interessante Insekten, die Riesensamen der Liane und interessante Bäume. Auch Agamen zeigten sich häufiger. Somit wurde die Wanderung abwechslungsreich, weil es immer etwas zu sehen gab! An einem 30 m tiefen Wasserfall endete unsere Wanderung und wir fuhren in Richtung Sinharaja Regenwald. Die Strecke war wieder einmal sehr abwechslungsreich. Am auffälligsten war die veränderte Vegetation vom dornigen Trockenwald zum üppig grünen Regenwald. Auch die Luftfeuchtigkeit stieg. Stärker hätte der Kontrast zum Morgen nicht sein können!
- Tag: Regenwald Sinharaja und Nationalpark Uda Walawe
Sehr früh morgens begann unsere Regenwaldexpedition. Wir wurden zunächst von einem örtlichen Reiseleiter und dann von Blutegeln empfangen. Zum Glück hatten wir Blutegelsocken an, die uns vor diesen Plagegeistern schützten. So konnten wir fast ungestört die gigantischen Baumriesen, Orchideen, kleine Schlangen, Schmetterlinge und weitere Agamen beobachten. Die dichte Vegetation mit dem üppigen Grün imponierte uns sehr. Dieser Park ist sicher ein Muss einer jeden Rundreise durch Sri Lanka, auch wenn der Schwerpunkt auf der Kultur liegen sollte. Nachmittags hatten wir wieder ein Kontrastprogramm, denn es ging in den trockenen Uda Walawe Nationalpark. Kurzerhand bestiegen wir den Jeep und waren bald froh einen so guten Fahrer und einen guten Ranger bei uns zu haben. Nach 20 Minuten trafen wir auf die erste Elefantenherde. 12 Elefanten jeglichen Alters, inklusive eines 7 Tage altes Babys zogen uns in ihren Bann. Doch es sollten noch weitere Elefantengruppen folgen, die größte davon mit 30 Tieren. Dem Fotoapparat war keine Pause gegönnt. Zufrieden ging es dann zu unserem Camp im Nationalpark, wo wir fürstlich empfangen wurden. Nach dem üppigen Abendessen erspähten wir mithilfe der Taschenlampe auch noch 2 Krokodilaugenpaare unweit des Camps.
- Tag: Fahrt zum Debra Wewa See
Der heutige Tag sollte ganz im Zeichen der fliegenden Säugetiere stehen. Auf unserem Weg kamen wir in einen Ort, in dem einige Bäume mit seltsamen Gestalten behängt waren. Bei näherem Betrachten stellten sich diese als Flughunde heraus. Hunderte Flughunde hingen kopfüber in den Bäumen. Wir genossen dieses Schauspiel bevor uns der Weg zu einer Höhle führte. In dieser, nicht einfach zugänglichen Höhle, sahen wir bei Taschenlampenlicht einen kleinen Teil der Millionen Augenpaare von Fledermäusen. Dieses unbeschreibliche Erlebnis wurde begleitet durch einen intensiven Geruch, tonnenweise Dung und schwierigen Zugangsmöglichkeiten. Eine Tour für Hartgesottene, aber auch hier: Ein Muss einer jeden Sri Lanka Rundreise. Am Nachmittag machten wir dann einen Spaziergang am Debra Weva See, wo wir wieder zahlreiche Vogelarten beobachten durften. Auch landschaftlich war dieses Gebiet wunderschön. Den Abschluss bildeten mehrere riesige Akazienbäume, die wieder tausende Flughunde beherbergten.
- Tag: Safari im Yala-Nationalpark
Um 5.30 Uhr starteten wir heute zur Safari im Yala-Nationalpark. Die Chance einen Leoparden zu sehen, sollte heute groß sein. Am Eingang zum Nationalpark erwartete uns eine Reihe von Jeeps und alle wollten die Großkatzen sehen …! Die Jagd einen Leoparden zu sehen, ließ kaum eine ruhige Fahrt zu. Nachdem wir die Suche aufgegeben hatten, fuhren wir in gemächlichem Tempo durch die savannenartigen Graslandschaften mit Dornensträuchern und Felsbuckeln. An den zahlreichen Seen konnten wir ebenso zahlreiche Krokodile und Vögel sehen. In einem Tümpel tummelten sich sogar etwa 20 Krokodile – was will man mehr. Nach einer ausgedehnten Mittagspause fuhren wir nachmittags in Richtung Kataragama. Zwischenstopps machten wir an einem See, um noch einmal nach Tieren Ausschau zu halten. Auf der Strecke, in den für Buddhisten und Hindus wichtigen Ort Kataragama, trafen wir auf hunderte Pilger, die von weit her den Weg zu Fuß angetreten waren und überfüllte Busse füllten die Straßen. In Kataragama selbst war die Hölle los, denn der Ort war mit tausenden Gläubigen gefüllt. Es ging zu wie auf dem Rummelplatz! Höhepunkt des Besuches war die abendliche Prozession „Perahera“ mit Musikern, Tänzern und prachtvoll geschmückten Elefanten – es war ein tolles Erlebnis unserer Sri Lanka Rundreise.
- Tag: Nationalpark Bundala und Küstenstraße nach Galle
Der Bundala-Nationalpark war an diesem Tag unser erstes Ziel. Er ist bekannt für seine Vielzahl und Vielfalt an Vögeln. An Lagunen, Seen und dem Meer sahen wir in der morgendlichen Ruhe viele verschiedene Vögel, die sich durch uns nicht stören ließen. Nur die Affen waren etwas aufgeregter, wenn wir uns ihnen näherten. Wir empfanden den Besuch hier als Idyll für die Tiere, aber auch für uns, denn wir waren fast die einzigen Besucher an diesem Morgen und genossen die Ruhe sehr. Anschließend fuhren wir auf der Küstenstraße in Richtung Galle. Zwischendurch hielten wir immer wieder an, um uns sehenswerte Plätze anzuschauen: ein Blowhole, den südlichsten Punkt der Insel – Point Diondra, einen schönen buddhistischen Tempel und einen touristischen Stelzenfischer, der sich nur gegen Geld fotografieren lässt. In Galle angekommen, machten wir uns sofort zu einer Besichtigung der Stadt mit kolonialer Vergangenheit auf. Die Altstadt liegt auf einer Landzunge und ist von dicken Schutzwällen umgeben. Auf 35 Hektar liegen schöne alte Häuser, die die Kolonialzeit wieder lebendig werden lassen. Alle großen Religionen haben auf dieser Fläche ihre Zentren und somit sind die Bewohner ebenfalls bunt gemischt. Der Rundgang hat uns beeindruckt und gut gefallen.
- Tag: Esala Perehara in Kandy
Das Esala Perahera in Kandy war an diesem Tag unser Ziel. Aus diesem Grund hatten wir vor einigen Tagen schon das Programm dieser Sri Lanka Rundreise geändert und waren nun noch einmal auf dem Weg in die Stadt im Hochland. Die Fahrtstrecke war für uns neu und deshalb gab es für uns viel zu sehen. Dörfer, die sich auf ein Produkt spezialisiert hatten, wie z.B. Cashewnüsse, Töpferware, Rattanprodukte oder Ananas. Je mehr wir uns Kandy näherten, desto voller war die Straße. Ein Fest, das nicht nur die Gläubigen sondern auch viele Touristen anzieht. Entlang des Prozessionsweges waren die Gehwege schon Stunden vor dem Beginn mit wartenden Menschen gefüllt. Nachdem wir noch etwas gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg, einen Platz zu finden. Wir hatten uns keinen Sitzplatz kaufen wollen und suchten uns einen Platz in der Menge. Mitten unter Sri Lankern harrten wir der Dinge und bekamen Kekse und Getränke angeboten – es war eine nette Atmosphäre. Die Prozession war schließlich ein Erlebnis für sich. Vorbei zogen Akrobaten, Musiker, Sänger, Tänzer und viele Elefanten, bis schließlich nach 1,5 Stunden die Zahnreliquie auf einem Prunkelefanten an uns vorbei kam. Anschließend folgten noch weitere Gruppen in der gleichen Vielfalt und Farbenpracht und dann konnten wir nicht mehr stehen! Aber es war ein Erlebnis, das wir nicht missen wollen und jedem bei einer Rundreise durch Sri Lanka empfehlen können.
- Tag: Colombo und Abreise
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Colombo. Da wir die Strecke schon kannten, konnten sich unsere Augen an diesem Morgen ein wenig erholen. Dass wir nach einigen Stunden in der Hauptstadt angekommen waren, merkten wir spätestens an den überfüllten Straßen. Wir machten eine Stadtrundfahrt mit dem Auto und sahen schöne Häuser aus der Kolonialzeit, Einkaufszentren und natürlich auch große Gebäude mit Verwaltungseinrichtungen. Hier bot sich uns die Möglichkeit, die letzten Einkäufe zu tätigen. Abends waren wir zu Gast bei unserem Fahrerguide Anil und seiner Familie. Ein schmackhaftes Abendessen rundete diesen Tag und die gesamte Sri Lanka Rundreise ab. Es war wieder einmal schön, die Gastfreundschaft der Sri Lanker zu erleben. Nach einer sehr kurzen Nacht traten wir frühmorgens die Heimreise an. Im Gepäck hatten wir nicht nur schmutzige Wäsche, sondern auch eine Fülle an exotischen Früchten und anderen Souvenirs und natürlich alle Erlebnisse und Erfahrungen der vergangenen drei Wochen – daran werden wir noch lange denken! Aber auch eine Rundreise durch Sri Lanka muss mal enden. Das waren drei Wochen Erlebnis pur! Die Vielfalt Sri Lankas lässt sich in einem Reisebericht in Worten zusammenfassen, aber das persönliche Erleben ist noch einmal etwas ganz anderes. Es war eine Rundreise mit allen Sinnen!